So meint es der Grüne Europaabgeordnete Jan Philipp Albrecht zur Pressekonferenz der EU-Kommission mit Neelie Kroes und Karl-Theodor zu Guttenberg zum Thema Freiheit im Internet. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
12.12.2011 16:25 Uhr
EU: FREIHEIT IM INTERNET

Absurdes Schauspiel der EU-Kommissarin zur Netzfreiheit

Brüssel, 12.12.2011 16:25 Uhr (Gastautor)

So meint es der Grüne Euro­pa­ab­ge­ord­nete Jan Philipp Albrecht zur Pres­se­kon­fe­renz der EU-Kommis­sion mit Neelie Kroes und Karl-Theodor zu Gutten­berg zum Thema Frei­heit im Internet.

"Die heutige Pressekonferenz der EU-Kommission zur Freiheit im Internet war ein absurdes Schauspiel auf Kosten einer der drängendsten Fragen demokratischer Rechtsstaaten. Als Europäisches Parlament haben wir die EU-Kommission aufgefordert konkrete Vorschläge zum Schutz des freien Informationsaustausches im Internet zu machen. Doch statt irgendwelche Lösungen auf den Tisch zu legen, lamentiert die Kommissarin für die digitale Agenda in der EU gemeinsam mit dem ehemaligen deutschen Verteidigungsminister über die Notwendigkeit einer aktiven Zivilgesellschaft gegen Sperrregime im Ausland. Dabei war es die EU-Kommission selbst, die noch vor nicht allzu langer Zeit verpflichtende Netzsperren in der EU vorgeschlagen hatte. Und noch dazu: Der nach Selbstdarstellungsmöglichkeiten suchende Karl-Theodor zu Guttenberg war als Spitzenmann der CSU ein Verfechter von Netzsperren und Vorratsdatenspeicherung in Deutschland und Europa.

Es drängt sich mehr als auf, dass diese Pressekonferenz nichts anderes war, als ein weiterer Inszenierungsversuch des gescheiterten Politikers zu Guttenberg. Dass die EU-Kommissarin Neelie Kroes sich hierzu instrumentalisieren lässt, muss ein Nachspiel haben. Ich werde noch heute eine entsprechende parlamentarische Anfrage an die EU-Kommission versenden. Zu Guttenberg wurde im Übrigen durch freie Akteure im Internet des Plagiats in mehreren Fällen überführt. Dieser Leistung zollt der betroffene Politiker nicht nur keinen Respekt, sondern er verhöhnt es durch seine Leugnung der offensichtlich vorsätzlichen Tat und den heutigen Auftritt als vermeintlicher Verfechter der Freiheit im Internet. Dieser Politiker hat keinerlei Starthilfe von der EU-Kommission verdient – er gehört ignoriert. Und statt ständig mit dem Zeigefinger auf repressive Staaten und deren Maßnahmen gegen InternetnutzerInnen zu zeigen, sollte die EU-Kommission mal die eigene Politik hinterfragen.“

(Quelle: Jan Philipp Albrecht/Ausschuss für bürgerliche Freiheiten)

 

  • EU
  • Internetfreiheit
 
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1 Kommentar »
 
17.12.11 19:41 Uhr
JaG
Tja,
...leider sind es bislang - zumindest so weit nachvollziehbar - nur einige hundert Menschen die sich massiv über diese Farce beschweren. Es braucht noch mehr Mitstreiter, die Kroes und Guttenberg klar machen, dass die Leute vielleicht doch nicht alle so dumm sind, wie die beiden glauben.
bitte: Neelie Kroes hat einen eigenen Blog, unter dem sie zu der Affäre Stellung nimmt - schreiben Sie Ihre Meinung.
Schreiben Sie auch an Ihren Europaabgeordneten, damit der Druck größer wird, Baron von Mogel als berater abzusetzen.


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