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Mittelstand muss Finanzierungsmöglichkeiten stärker nutzen

Aachen, 16.03.2007 15:03 Uhr (FS)

Der regionale Mittelstand bekennt sich zu alternativen Finanzierungsstrategien. Auf einer Veranstaltung gestern in Aachen berichteten neben Finanzprofis auch Unternehmer von ihren Erfahrungen aus der Praxis. Veranstalter war die S-UBG, ein Beteiligungskonsortium aus 6 Sparkassen.

„Deutschland braucht seiner wirtschaftlichen Bedeutung und den strukturellen Herausforderungen angemessene rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen für privates Beteiligungskapital. Zugleich müssten die damit verbundenen unternehmerischen Chancen stärker in den Mittelstand hinein getragen werden und diese Finanzierungsmöglichkeiten noch stärker genutzt werden.“

Dies forderte Christian Niederle, Managing Partner der Network Corporate Finance GmbH & Co. KG, Düsseldorf, auf einer Informationsveranstaltung für den regionalen Mittelstand, die gestern in Aachen stattfand. Der Einladung der Aachener Beteiligungsgesellschaft S-UBG AG waren über 200 mittelständische Unternehmer aus der Region Aachen, Krefeld, Mönchengladbach gefolgt. Unter dem Leitmotiv „Der Mittelstand bewegt sich“ informierte die Veranstaltung über die aktuellen Mittelstandsthemen Unternehmensnachfolge und Börsengang.

Unternehmensnachfolge – Emotionale Aspekte im Fokus

„Es ist unbedingt notwenig, alle im Rahmen einer Unternehmensnachfolge aufkommenden Erwartungen zwischen der alten und jungen Generation wirklich miteinander abzugleichen“, formulierte Gerhard Nagel, Geschäftsführer der Münchner Unternehmensberatung Nagel.Maier.Partner, als eine von zehn Thesen im Rahmen seines Vortrages. „Die emotionalen Aspekte einer Unternehmensnachfolge, insbesondere innerhalb einer Familie, werden oft unterschätzt und viel zu spät erkannt“, so Nagel. Nur, wenn alle Konfliktpunkte offen und ehrlich und bei klarer Rollenverteilung in Angriff genommen würden, habe eine Unternehmensnachfolge Aussicht auf Erfolg.

Private Equity-Gesetz: Strategische Bedeutung für den Mittelstand

Die Vorträge und Diskussionen zeigten auch, dass sich der Mittelstand dem Thema Private Equity zusehends öffnet. „Aspekte wie Nachfolgeregelung und Börsengang sind von strategischer Bedeutung für unsere Zukunft“, so Matthias H. Gimpel, Gründer und Geschäftsführer der Gimpel Ingenieur- Gesellschaft mbH, Aachen. Die Zusammenarbeit mit Finanzinvestoren eröffne die Möglichkeit, diese Szenarien mit einem Partner durchzuführen, der neben Kapital auch seine Kontakte und Erfahrungen einbringt.

Horst Gier, Vorstandsmitglied der S-UBG-Gruppe, nennt die Rahmenbedingungen für diese Art der Unternehmensfinanzierung allerdings verbesserungswürdig: „Wir hoffen, dass die Regierung im Zuge der Unternehmenssteuerreform das geplante Private Equity-Gesetz tatsächlich auf den Weg bringt, das den Umgang mit Beteiligungsinvestitionen erleichtert.“

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Horst Gier

Snapshot S-UBG:

Die S-UBG-Gruppe, Aachen, ist der führende Partner bei der Bereitstellung von Eigenkapital für etablierte mittelständische Unternehmen (S-UBG AG) und junge, technologieorientierte Start-ups (S-VC GmbH) in den Wirtschaftsregionen Aachen, Krefeld und Mönchengladbach. Die S-UBG AG entwickelt erfolgreiche Beteiligungsmodelle für mittelständische Unternehmen, sowohl in Form offener als auch stiller Beteiligungen (Mezzanine-Finanzierungen). Die S-UBG-Gruppe investiert in Wachstumsbranchen; eine hohe Qualität des Unternehmensmanagements ist für die Beteiligungsgesellschaft ein maßgebliches Investitionskriterium. 1997 gründeten die Gesellschaftersparkassen mit der S-VC GmbH einen eigenen „Early-Stage-Fonds“, um junge Start-up-Unternehmen unterstützen zu können. Die S-UBG-Gruppe ist derzeit an 34 regionalen Unternehmen beteiligt und nimmt damit einen Spitzenplatz in der Sparkassen-Finanz-Gruppe ein.

Gesellschafter:
Sparkasse Aachen, Sparkasse Düren, Kreissparkasse Euskirchen, Kreissparkasse Heinsberg, Sparkasse Krefeld, Stadtsparkasse Mönchengladbach.

 

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