Bonn, 16.04.2007 16:00 Uhr (FS)
IVG setzt Wachstumskurs im Jahr 2006 erfolgreich fort. Das Konzernergebnis steigt um 36 Prozent auf 149,2 Mio. Euro.
Erhöhung der Dividende auf 50 Cent je Aktie geplant
Die IVG Immobilien AG, eine der großen börsennotierten europäischen Immobiliengesellschaften mit dem Schwerpunkt Büroimmobilien, hat heute die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2006 bekannt gegeben. Demnach hat die Gesellschaft im Gesamtjahr ein Konzernergebnis nach Steuern von 149,2 Mio. Euro erzielt. Dies entspricht einem Anstieg von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr (110,1 Mio. Euro). Der Net Asset Value stieg von 18,00 Euro um 31 Prozent auf 23,56 Euro je Aktie. Das Ergebnis je Aktie beläuft sich auf 1,20 Euro, dies entspricht einer Steigerung von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Hauptversammlung wird eine Dividendenerhöhung von 32 Prozent auf 50 Cent je Aktie vorgeschlagen (Vorjahr 38 Cent je Aktie).
Das positive Ergebnis wurde vor allem getragen durch die starke Performance im Bereich Investment, d.h. den Immobilien im Eigenbestand, der das EBIT vom Vorjahr auf 290,4 Mio. Euro (131,3 Mio. Euro im Jahr 2005) mehr als verdoppeln konnte. Wolfhard Leichnitz, Vorsitzender des Vorstandes der IVG: „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden, insbesondere vor dem Hintergrund der Umstrukturierung und den damit verbundenen Restrukturierungsaufwendungen. Mit der eingeleiteten Neuaufstellung haben wir ein breites Fundament für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg der IVG geschaffen.“
Im Geschäftsjahr 2006 hat IVG ihre Aktivitäten in vier Geschäftsbereiche neu gegliedert: Investment, Fonds, Development und Kavernen. Im Zuge der Neuorganisation wurden einige Funktionen wie der An- und Verkauf von Immobilienobjekten in der Zentrale gebündelt und Profit-Center-Strukturen zur Verbesserung von Transparenz und Steuerung der Gruppe eingeführt. Der Bereich Development wurde restrukturiert.
„Im vergangenen Geschäftsjahr haben wir wichtige strategische Weichenstellungen vorgenommen. Unsere Aktivitäten wurden in vier eigenverantwortliche Geschäftsbereiche neu gegliedert, damit unser Profil geschärft, Prozesse optimiert und unser Marktauftritt deutlich gestärkt. Diese Struktur ermöglicht es uns, optimal auf die Anforderungen des Marktes zu reagieren und so am erwarteten Wachstum überproportional teilzuhaben. Wir wollen IVG mittelfristig in der Spitzengruppe der europäischen Immobilienunternehmen etablieren“, so Wolfhard Leichnitz.
Zu den Geschäftsbereichen im Einzelnen
Positive Ergebnisbeiträge leistete 2006 insbesondere der für den Eigenbestand zuständige Geschäftsbereich Investment. Durch erfolgreiche Transaktionen konnte das EBIT des Bereichs mehr als verdoppelt werden: 290,4 Mio. Euro im Vergleich zu 131,3 Mio. Euro im Vorjahr. Für das eigene Portfolio wurden 2006 Büroimmobilien im Wert von 1,9 Mrd. Euro erworben, ein Teil davon wurde erst 2007 bilanzwirksam. Verkauft wurden Immobilien im Wert von knapp 1 Mrd. Euro. Der Schwerpunkt der Investitionen lag mit 1,45 Mrd. Euro in Deutschland. IVG hat 2006 im eigenen Portfolio 197.000 m² vermietet. Der wirtschaftliche Vermietungsgrad der IVG-Immobilien betrug zum Jahresende 91,1 Prozent.
Der Geschäftsbereich Fonds erzielte 2006 ein EBIT in Höhe von 44,6 Mio. Euro. Obwohl IVG die 25-prozentige Beteiligung an der Fondsgesellschaft Hannover Leasing (HL) verkauft hat, stieg das Ergebnis um 1,6 % an. Die Assets under Management gingen trotz dieser Abgabe (IVG-Anteil 1,3 Mrd. Euro) auf 13,1 Mrd. Euro (13,8 Mrd. Euro im Vorjahr) nur leicht zurück. Die Integration der OIK, deutscher Marktführer für Immobilienspezialfonds, bringt dem Bereich neben einer Stärkung der Marktstellung und zusätzlicher Kompetenz deutliche Synergieeffekte. Im laufenden Jahr wird in den Produktlinien EuroSelect und OIK das Angebot für private und institutionelle Anleger entsprechend erweitert.
Im Geschäftsbereich Development ging das EBIT im Zuge der Neuaufstellung und damit verbundener Wertberichtigungen (25 Mio. Euro) bei Grundstücken sowie aktivierten Vorlaufkosten auf 4,2 Mio. Euro zurück (44,4 Mio. Euro im Vorjahr). Das Projektvolumen belief sich auf 1,4 Mrd. Euro im Vergleich zu 1,1 Mrd. Euro im Vorjahr.
Der Geschäftsbereich Kavernen profitierte auch 2006 von den Entwicklungen auf den internationalen Energiemärkten. Als Anbieter von Speicherkapazitäten für Rohöl und Erdgas in Etzel (Niedersachen) erzielte IVG ein EBIT von 14,4 Mio. Im Vorjahr betrug der Wert 76,9 Mio. Euro, darin enthalten allerdings ein Finance-Lease-Ertrag in Höhe von 58,5 Mio. Euro. Der erstmalig durch einen externen Gutachter ermittelte Verkehrswert des Kavernengeschäfts betrug zum Jahresende 1,2 Mrd. Euro.
Ausblick
Für das Geschäftjahr 2007 werden die Rahmenbedingungen in den Kernmärkten der IVG weiterhin günstig eingeschätzt. Eine positive konjunkturelle Entwicklung dürfte sowohl in Deutschland als auch in den europäischen Hauptmärkten London und Paris zu höheren Büromieten führen. Gleichzeitig erwarten wir weiterhin erhebliche Kapitalzuflüsse im europäischen Immobilienmarkt. Aufgrund der guten Rahmenbedingungen strebt IVG ein deutliches Netto-Wachstum im Immobilenbestand an.
Die indirekte Immobilienanlage bleibt weiterhin ein Wachstumsmarkt, so dass wir auch für den Bereich Fonds positiv gestimmt sind. Hier strebt IVG einen Anstieg des platzierten Eigenkapitals von 250 Mio. Euro auf 300 Mio. Euro an. Der Bereich Development befindet sich in einer Phase des Aus- und Aufbaus. IVG rechnet für 2007 mit einem deutlichen Ergebnisanstieg in diesem Geschäftsbereich. Im Bereich Kavernen sorgen ein steigender Energieverbrauch und der Wunsch nach Versorgungssicherheit für einen erhöhten Bedarf an Kavernen zur Speicherung von Energieträgern. IVG erwartet im Jahr 2007 den Abschluss weiterer Mietverträge und den entsprechenden Beginn des Baus weiterer Kavernen.
IVG hat in 2006 eine Konzentration auf ihre Kernkompetenzen vorgenommen: Büroimmobilien in ausgewählten deutschen und europäischen Standorten sowie Kavernen. Alle Aktivitäten, die nicht in das Kerngeschäft fallen, sollen veräußert werden. Insgesamt strebt IVG wieder eine deutliche Steigerung des Konzernergebnisses an.
» Zur Startseite von Finanzen Markt & Meinungen