Finanzen Markt & Meinungen Startseite

 

Deutscher Derivate-Markt beendet 1. Quartal 2007 mit Rekord

Frankfurt/Main, 20.04.2007 17:59 Uhr (redaktion)

Der deutsche Derivate-Markt erreichte zum Abschluss des ers­ten Jahresquartals einen neuen Rekordstand: Mit 15,2 Mrd. Euro sind die Umsätze in deri­vativen Wertpapieren im Monat März gegenüber dem Vorjahresmonat 2006 um 32,6 Pro­zent gestiegen.

Gegenüber Februar 2007 verzeichneten die Börsen eine Steigerung von 2,5 Prozent. Im Quartalsverlauf litt lediglich der Februar mit 14,8 Mrd. Euro unter einer kleinen Umsatzdelle: Hier verhinderten Computerprobleme einiger Emissionshäuser infolge einer Orderflut während der Korrektur an den Aktienmärkten zum Monatsende neue Um­satzrekorde.

Derivate Umsatz bei Börsen
Derivate Umsatz bei Börsen (Zur Vergrößerung bitte auf das Bild klicken)

Defensive Anlageprodukte stehen hoch im Kurs

Anlagepapiere waren im ersten Jahresquartal die am stärksten nachgefragte derivative Wertpapierproduktform. Im Vergleich zum 1. Quartal 2006 hat sich der Marktanteil derivativer Anlageprodukte von 55,1 auf 59,4 Prozent erhöht. Hebelprodukte kamen auf 40,6 nach 44,7 Prozent. Damit vergrößert sich weiter der Abstand zwischen Hebel- und Anlageprodukten.

Anlageprodukte erreichten im März einen Umsatz von 8,6 Mrd. Euro und damit 37 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Auch in den Vormonaten Januar und Februar waren derivative Anlageprodukte mit 60,6 bzw. 60,7 Prozent das umsatzstärkste Segment. „Anlagepapiere sind besonders beliebt, weil sie Erträge bei defi­nierten Verlustrisiken bieten. Deswegen erwarten wir bei dieser Gruppe auch im weiteren Jahresverlauf ein höheres Wachstum als bei Hebelprodukten wie Options­scheinen und Knockouts“, sagte Dieter Lendle, geschäftsführender Vorstand des Deut­schen Derivate Institut (DDI) e.V.

Anlagezertifikate nach Produktsegmenten
Anlagezertifikate nach Produktsegmenten

Bei den Anlageprodukten standen in den einzelnen Monaten unterschiedliche Produkte hoch im Kurs. Während im Januar vor allem die Delta-1-Produkte, also Index- und Partizi­pationspapiere auf den Kauflisten der Anleger standen, griffen Anleger im Februar aufgrund der Kursrückgänge an den Aktienmärkten verstärkt auf Teilschutzprodukte (Bonus-Papiere) zurück. Verkaufsrenner des Monats März waren Discount-Zertifikate: Angesichts der erhöh­ten Volatilität an den Aktienmärkten konnten die Emittenten bei den neuen Discount-Papie­ren attraktivere Prämien ausweisen. Den größten Marktanteil hatten im März erneut Index- und Partizipations-Zertifikate.

Hebelprodukte: Umsatzsprung bei Optionsscheinen

Der Handel mit Hebelprodukten nahm im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 27 Prozent auf 6,58 Euro zu. Beliebt waren Optionsscheine und Knockout-Produk­te auf Indizes. Verlangsamt haben sich im Gegenzug die Handelsaktivitäten bei den Einzelaktien und Rohstoffen. Bei Optionsscheinen sprang der Umsatz in den ersten drei Jahresmonaten weiter an und erreichte Ende März ein Volumen von 2,5 Mrd. Euro. Allein im März stieg der Handel mit Index-Optionsscheinen um 30 Prozent gegenüber dem Februar und erzielte einen Umsatz von 1,08 Mrd. Euro.

In der Emittentenliste gab es innerhalb des ersten Jahresquartals keine Änderung in der Reihenfolge. Weiterhin führt die Commerzbank Stand Ende März die Umsatzstatistik mit 22,5 Prozent Markt­anteil an, gefolgt von der Deutschen Bank (19,3 Prozent) und der ABN Amro (10,5 Prozent).

Produktwachstum weiter ungebrochen

Die Emissionsschmieden arbeiten bei der Neuauflage von Produkten weiterhin auf Hochtouren. In den letzten 12 Monaten sind 199.666 Papiere neu emittiert worden. Dabei verbleiben Hebelprodukte im Fokus der Emittenten: 62.428 Anlage-Zertifikate stehen 137.238 Optionsscheinen und Knockout-Papieren gegen­über.

Die Umsatzstatistik des DDI umfasst die börslichen Umsätze der Präsenzbörsen Berlin-Bremen, Frankfurt und Stuttgart in derivativen Wertpa­pieren. Dazu zählen Anlageprodukte wie Anlagezertifikate und Aktienanleihen sowie Hebelprodukte wie Optionsscheine, Knock-outs und exotische Produkte.

Über das Deutsche Derivate Institut e.V.

Das Deutsche Derivate Institut (DDI) e.V. wurde am 15. Dezember 2003 als Verein der Emittenten verbriefter Derivate gegründet. Seine wichtigste Aufgabe besteht in der För­derung der Marktes und der Akzeptanz von Zertifikaten, Aktienanleihen und Optionsscheinen in Deutschland. Zu den Mitglie­dern des DDI zählen ABN Amro, Baader Wertpapierhandelsbank, BHF Bank, BNP Paribas, Börse Stuttgart, Citigroup, Commerzbank, EUWAX, finanztreff.de, Landesbank Baden-Württemberg, On­Vista, Societé Générale und Vontobel.

 

» Zur Startseite von Finanzen Markt & Meinungen