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Die BayernLB signalisiert Interesse an WestLB

Frankfurt/Main, 02.09.2007 09:03 Uhr (redaktion)

Die BayernLB prüft einem Magazinbericht zufolge eine Übernahme der WestLB.

Im Vorstand der bayrischen Landesbank werde über eine Fusion diskutiert, weil sich die BayernLB durch den Expansionskurs der baden-württembergischen Landesbank LBBW unter Druck sehe, berichtete das Magazin "Wirtschaftswoche" am Samstag. Hochrangige BayernLB-Manager forderten, dass die BayernLB selbst zukaufen müsse, hieß es. Der Kauf der WestLB werde auf Vorstandsebene geprüft, auch wenn es noch nicht zu konkreten Verhandlungen der Eigentümer gekommen sei. Ein Sprecher der BayernLB wollte den Bericht am Samstag nicht kommentieren. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sprach sich für eine stärkere Konzentration im deutschen Bankensektor aus.

Sparkassenpräsident Heinrich Haasis plädierte erneut für einen Zusammenschluss der WestLB mit der LBBW. "Düsseldorf und Stuttgart würden sich geradezu ideal ergänzen", sagte er dem Magazin "Der Spiegel". Während die LBBW ihre große Stärke in der Betreuung des Mittelstandes im In- und Ausland habe, hätte die WestLB im Investmentbanking "mehr Power entwickelt", sagte der Chef des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes.

Haasis betonte mit Blick auf die acht deutschen Landesbanken die Notwendigkeit einer Konzentration. Es gebe zu viele Landesbanken. "Wenn es zu einer Verdichtung käme, könnten wir uns mehr spezialisieren und zu einer besseren Betreuung der Kundschaft kommen." Auch Finanzminister Peer Steinbrück sprach sich als Konsequenz aus der Hypothekenkrise für eine stärkere Konzentration im deutschen Bankensektor aus. An den Ereignissen der vergangenen Wochen könne man sehen, dass eine weitere Konsolidierung der Branche wünschenswert sei, sagte der SPD-Politiker dem "Tagesspiegel am Sonntag".

In Deutschland seien rund 2200 Kreditinstitute aktiv. Das habe für die Kunden zwar Vorteile. "Aber es gibt auch Nachteile: Die Gewinnmargen im normalen Bankgeschäft sind so gering, dass immer mehr Institute in Produkte mit hohen Margen, aber auch hohen Risiken investieren, obwohl sie davon nichts verstehen." Was zähle sei, dass eine Bank die notwendige Expertise besitze, um auf den internationalen Finanzmärkten mit erkennbar hoch komplizierten Produkten umgehen zu können und Risikoprofile zu erstellen: "IKB und SachsenLB hatten dieses Know-how offenbar nicht."

Die Mittelstandsbank IKB und die SachsenLB hatten sich am Markt für verbriefte US-Hypotheken mit geringer Bonität verhoben. Das Segment war zusammengebrochen, weil immer mehr Hausbesitzer in den USA wegen steigender Zinsen ihre Kredite nicht mehr bezahlen konnten. Die SachsenLB wurde in Windeseile an die Stuttgarter LBBW verkauft, die IKB mit Krediten gestützt.

 

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