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Überblick: Handelsvolumen bei Zertifikaten an deutschen Börsen

Frankfurt/Main, 10.09.2007 12:26 Uhr (redaktion)

Trotz der Urlaubzeit haben sich die Umsätze bei Zertifikaten und Hebelprodukten auf Rekordniveau gehalten. Mit einem Volumen von 18,4 Mrd. Euro verzeichneten die deutschen Börsen ein nur unwesentlich geringeres Umsatzniveau als im Rekordmonat Juni (18,7 Mrd. Euro). Bei den Investoren waren vor allem Anlage-Zertifikate gefragt. Sie konnten ihren Marktanteil auf 51,16 Prozent gegenüber den Hebelprodukten ausbauen.

Die Produktideen gehen den Emittenten nicht aus. Die Banken brachten im Juli börsentäglich 1243 neue Produkte auf den Markt. Im gesamten Monat sind somit 27356 Hebelprodukte und Anlage- Zertifikate gestartet worden. Unter Berücksichtigung der ausgelaufenen oder ausgeknockten Produkte waren Ende Juli 214218 Produkte gelistet. Das Angebot überschritt damit deutlich die 200000er Marke.

Die Korrektur an den Aktienmärkten hat vor allem die Bonus-Zertifikate in der Gunst der Anleger steigen lassen. Der Umsatzanstieg von 2,97 Mrd. Euro auf 3,12 Mrd. Euro ließ den Marktanteil dieses Produktsegments um fast 2 Prozentpunkte auf 33,6 Prozent anziehen. Nach Auskunft von Emittenten war insbesondere bei Bonus-Reverse- Strukturen steigende Nachfrage auszumachen.

Trotz der Korrektur haben die Express- Strukturen nichts an Beliebtheit eingebüßt. Die Börsen verbuchten in dieser Produktgruppe einen Umsatzanstieg von 12 Prozent auf 202 Mill. Euro. Die Express-Zertifikate kommen damit auf einen Marktanteil von 2,2 Prozent.

Parallel mit dem Anstieg der Preise für Gold und Öl stiegen auch die Umsätze bei den Zertifikaten. Mit einer Umsatzverdoppelung auf 602 Mill. Euro sicherten sich die Rohstoffe als Underlying einen Marktanteil von 6,7 Prozent.

Derivate Gesamtumsatz an Börsen
Derivate Gesamtumsatz an Börsen (rot
Derivate Gesamtumsatz an Börsen
Derivate Gesamtumsatz an Börsen (rot=Hebelprodukte; blau=Anlageprodukte)

Die Umsätze bei den Optionsscheinen stagnierten auf einem Niveau von 3,4 Mrd. Euro. Mit einem Umsatzanstieg von 9,4 Prozent verzeichneten die Börsen ein Volumen von 1,75 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anstieg von rund 3,9 Prozentpunkten auf einen Marktanteil von 50,50 Prozent. Offensichtlich nutzten die Anleger wegen des fallenden Marktes und des Volatilitätsanstiegs vermehrt Index- Put-Optionen.

Bei den Knockout-Produkten gingen die Umsätze leicht von 5,7 Mrd. Euro auf 5,4 Mrd. Euro zurück. Grund war vor allem ein Umsatzrückgang bei den Index-Produkten von 5,2 Prozent auf 4,3 Mrd. Euro. Trotz des leichten sinkenden Anteils von 0,9 Prozentpunkten beherrschen Index-Knockouts den Markt mit einem Anteil von 78 Prozent. Die Knockouts verteidigen damit ihren Nimbus als Futures-Ersatz für den Privatanleger.

In den Ranglisten der Emissionshäuser hat sich auf den vorderen Plätzen nichts verändert. Es führt weiterhin die Commerzbank mit einem Marktanteil von rund 27 Prozent. Es folgt trotz eines leichten Umsatzrückganges die Deutsche Bank (19 Prozent) vor der ABN Amro (8,7 Prozent). Knapp dahinter rangiert die Citigroup. Ein kräftiger Umsatzsprung von 36 Prozent auf 895 Mill. Euro im Juli sicherte Goldman Sachs einen Anstieg des Marktanteils um 1,4 Prozentpunkten auf 4,8 Prozent und damit den 5. Platz.

 

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