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WGZ-Befragung: Bürger schätzen Renditen unzutreffend ein

Düsseldorf, 14.09.2007 09:47 Uhr (redaktion)

Eine im Auftrag der WGZ BANK von der GFK vorgenommene Befragung von 1.000 Bundesbürgern zeigte, dass die Renditeerwartungen aus Aktien, Anleihen und Immobilien wenig zutreffend eingeschätzt werden.

„Was glauben Sie – welche Rendite wurde in den letzten 25 Jahren im Jahresdurchschnitt erzielt?“

Rendite
Ergebnis Frage nach Rendite

Sowohl hinsichtlich der absoluten Höhe der Renditen als auch der Reihenfolge der Attraktivität der verschiedenen Anlageklassen verschätzten sich die meisten Befragten. Auf die Frage „Was glauben Sie – welche Rendite wurde in den letzten 25 Jahren im Jahresdurchschnitt erzielt?“ antworteten die Bürger im Durchschnitt zu Aktien 13,3 %, zu Anleihen 11,2 % und zu Wohnimmobilien 15,2 %. Insbesondere die Rendite von Wohnimmobilien wurde somit deutlich überschätzt. Tatsächlich erreichte in den zurückliegenden 25 Jahren der jährliche Ertrag bei Aktien 11,5 %, bei Anleihen 7,3 % und bei Wohneigentum 7,4 %.

„Die Bürger schätzen die Renditepotenziale der verschiedenen Geldanlagemöglichkeiten viel zu optimistisch ein,“ so Claudia Ulrich, Leiterin Financial Planning der WGZ BANK. Mit Blick auf die private Altersvorsorge sei bedenklich, dass nur wenige Anleger um die Überlegenheit der Aktienanlage wissen und sich in der langfristig attraktivsten Anlageklasse kaum engagierten. Dagegen überschätzten die Bürger insbesondere die Renditestärke der Wohnimmobilie. Ulrich: „Dies erklärt die verbreitete Fixierung der Bürger auf Engagements in Wohnimmobilien. Eine bessere Aufklärung der Bürger über die Chancen und Risiken der verschiedenen Anlagemöglichkeiten ist also dringend geboten.“

Volksbanken und Raiffeisenbanken mit hoher Kompetenzvermutung
Die Volksbanken und Raiffeisenbanken sind hierzu in einer guten Ausgangsposition. So bezeichnen rund 70 Prozent der Kunden der Genossenschaftsbanken ihre Bank als die Institutsgruppe mit der größten Kompetenz. Die Kunden anderer Institutsgruppen zeigten dagegen im Durchschnitt ein geringeres Vertrauen in die Kompetenz ihrer Bank oder Sparkasse.

Jeder vierte Bürger meint, nicht genügend vorzusorgen
Jeder vierte Bürger (24,5%) meint, nicht genügend für den Ruhestand vorzusorgen. Ein wichtiger Grund hierfür ist, dass sie sich zu wenig informiert fühlen. Jeder Dritte äußerte, sich zu wenig in Finanzthemen auszukennen (32,2%) und erachtet das Produktangebot als verwirrend (33,9%). Zudem sagte rund die Hälfte der Bürger, dass sie über die alltäglichen Ausgaben und die Altersvorsorgeleistungen hinaus noch zusätzliches Geld sparen könnten. Von den jungen Menschen unter 24 Jahren sagen sogar deutlich mehr als die Hälfte, dass sie über finanziellen Spielraum für eine zusätzliche Vorsorge verfügen. In dieser Altersgruppe ist das Interesse am Thema „Vorsorge“ zudem überdurchschnittlich ausgeprägt. Ulrich: „Hier kommt den Bankberatern eine besondere Aufklärungsfunktion zu. Denn bei sehr frühzeitig investierten Beträgen ermöglicht der Zinseszinseffekt besonders eindrucksvolle Anlageerfolge.“

Beratungsangebot der Banken wird nur selektiv wahrgenommen
Die Beratungsleistungen der Bank werden allerdings erst sehr selektiv wahrgenommen. So informieren sich zwar zwei Drittel der Befragten (66,9 %) rund um Festgelder und andere Formen der Bankeinlagen bei ihrer Hausbank. Zu Investmentfonds (38%) und Zertifikaten (10,8 %) wenden sich allerdings nur wenige Kunden an ihre Bank. Auch zu Fragen rund um die private Altersvorsorge suchen lediglich 36,4 % der Bürger Rat bei ihrer Bank. Angesichts des hohen Aufklärungsbedarfs und des zugleich großen Vertrauens in die betreuenden Volksbanken und Raiffeisenbanken erkennt Ulrich gute Chancen für die aktive Ansprache durch die Berater der Genossenschaftsbanken vor Ort.

 

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