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US-Hypothekenkrise hält Anleger noch in Atem -ein Überblick

Frankfurt/Main, 05.11.2007 10:30 Uhr (reuters)

Die US-Hypothekenkrise wird die deutschen Anleger auch in der neuen Woche in Atem halten.

"Das Damokles-Schwert Subprime hängt weiterhin über dem Markt", warnt Aktienstratege Tobias Basse von der NordLB. "Die Stimmung wird geprägt von der Angst vor weiteren negativen Nachrichten aus dem Bankensektor - vor allem aus dem US-amerikanischen. Neuigkeiten können dramatische Kursbewegungen in die eine oder andere Seite auslösen."

Am Donnerstag hatte eine Analystenstudie zur Citigroup, die den Kapitalbedarf des Institutes auf 30 Milliarden Dollar bezifferte, an den internationalen Aktienmärkten hektische Verkäufe ausgelöst. Einige Tage zuvor hatte die US-Investmentbank Merrill Lynch aufgrund milliardenschwerer Abschreibungen auf schwach besicherte Hypothekenkredite (Subprime) einen Rekordverlust bekanntgegeben. Der Dax verlor in der abgelaufenen Woche unter dem Strich rund 1,5 Prozent.

Vor diesem Hintergrund warteten Anleger besonders gespannt auf die Zwischenbilanzen der deutschen Finanzwerte, betont Aktienstratege Michael Köhler von der LBBW. "Dies gilt vor allem für die Commerzbank." Firmenchef Klaus-Peter Müller hatte Spekulationen um die Höhe der Wertberichtigungen seines Institutes kürzlich wieder angefacht. Sie würden voraussichtlich höher ausfallen als die bisher genannten 80 Millionen Euro. "Sollten die Belastungen deutlich über den Erwartungen liegen, könnte das die die übrigen Finanzwerte und damit den Gesamtmarkt mitreißen", warnt Köhler.

Die Commerzbank hat die Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen auf Dienstag vorgezogen, ursprünglich war die Bilanz für Mittwoch angekündigt. Am Dienstag tagt auch der Aufsichtsrat des Instituts, Kreisen zufolge wird er Martin Blessing zum Nachfolger von Klaus-Peter Müller an der Spitze der "gelben Bank" berufen. Müller werde nahtlos auf den Sessel des Chefkontrolleurs wechseln. Vollzug des Wechsel sei im Mai 2008 bei der Hauptversammlung.

Aus der Finanzbranche haben unter anderem noch Allianz, Postbank(DPBGn.DE> (jeweils Freitag), Hypo Real Estate und Depfa (jeweils Mittwoch) die Veröffentlichung ihrer Zwischenbilanzen angekündigt.

Bilanzsaison und keiner schaut hin
Obwohl allein ein Dutzend Dax-Firmen für die kommende Woche Zahlen angekündigt haben, werden Anleger die meisten dieser Ergebnisse nach Einschätzung von Börsianern links liegen lassen. "Das Thema Subprime drängt alles in den Hintergrund", sagte einer von ihnen. "Bei den Unternehmensbilanzen erwarten wir keine großen Enttäuschungen, aber auch keine fantastischen Zahlen", sagt LBBW-Experte Köhler. Unter anderem wollen sich Münchener Rück (Montag), Bayer (Dienstag), Deutsche Telekom und Siemens (jeweils Donnerstag) in die Bücher schauen lassen.

REIT-Index in den Startlöchern
Ungeachtet der US-Hypothekenkrise geht die Deutsche Börse am Mittwoch mit einem Index für neuartige steuerbegünstigte Immobilienunternehmen, sogenannte REITs, an den Start. Erster und bislang einziger Wert im RX Reit ist Alstria Office, die bereits im Kleinwerte-Index SDax gelistetet ist.

Ungeachtet der US-Hypothekenkrise geht die Deutsche Börse am Mittwoch mit einem Index für neuartige steuerbegünstigte Immobilienunternehmen, sogenannte REITs, an den Start. Erster und bislang einziger Wert im RX Reit ist Alstria Office, die bereits im Kleinwerte-Index SDax gelistetet ist.

 

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