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Statistisches Bundesamt: Deutsche Wirtschaft legt im dritten Quartal kräftig zu

Berlin, 14.11.2007 10:11 Uhr (redaktion)

Das Bruttoinlandsprodukt legte im dritten Quartal so kräftig zu wie seit Ende 2006 nicht mehr. Von Juli bis September stieg die Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.

Es bestätigte damit Reuters-Informationen vom Vortag. Zu Jahresbeginn hatte es ein Plus von 0,5 Prozent und im Frühjahr von 0,3 Prozent gegeben. Wegen der Finanzmarktkrise, hoher Ölpreise und des starken Euro wird für das Jahresende und auch für 2008 mit einer Abkühlung gerechnet.

Tragende Säule des Aufschwungs im Sommer war die Binnennachfrage. Die Unternehmen investierten wegen der guten Auftragslage wieder mehr in Maschinen, Anlagen und Bauten. "Gestützt wurde das Wirtschaftswachstum zudem durch eine moderate Zunahme der privaten Konsumausgaben", hieß es. Diese waren zu Jahresbeginn wegen der Mehrwertsteuererhöhung eingebrochen. Dagegen gingen vom Außenhandel keine Impulse mehr aus. Zwar legten die Exporte erneut zu, gleichzeitig stiegen aber auch die Importe deutlich. Details dazu nennt das Bundesamt am 22. November.

Es macht sich Skepsis breit

Für das Gesamtjahr 2007 erwarten die meisten Experten ein Plus von rund 2,5 Prozent. "Das wäre eine der stärksten Zuwachsraten seit der Wiedervereinigung", sagte Analyst Andreas Rees von UniCredit. 2006 hatte es noch ein Plus von 2,9 Prozent gegeben. Für das kommende Jahr wird mit einer Abschwächung auf rund zwei Prozent gerechnet. "Die Rahmenbedingungen haben sich verschlechtert mit der Kreditkrise, dem teuren Öl und dem starken Euro", sagte Dirk Schumacher von Goldman Sachs.

Auch bei den Bundesbürgern macht sich zunehmend Konjunkturskepsis breit. Nur noch jeder Vierte erwartet einer Umfrage des Magazins "Stern" zufolge, dass es wirtschaftlich weiter bergauf geht. 44 Prozent rechnen dagegen mit einer Verschlechterung.

 

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