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Kreditkartenbranche: American Express gerät in Strudel der Kreditmarktkrise

New York, 12.01.2008 09:39 Uhr (redaktion)

Die Immobilienkrise in den USA macht nach Hypothekenfinanzierern zunehmend auch Firmen aus der Kreditkartenbranche Schwierigkeiten.

Nach Capital One schockierte auch American Express seine Anleger mit einer niedrigen Gewinnerwartung für das abgelaufene Quartal. Als Grund nannte das Unternehmen sinkende Ausgaben seiner Kreditkartenkunden und befürchtete Zahlungsausfälle, die zu einem Sonderaufwand von 440 Millionen Dollar im vierten Quartal geführt hätten.

Die negativen Entwicklungen seien im Dezember insbesondere in Kalifornien, Florida und in jenen Bundesstaaten zu beobachten gewesen, die besonders stark unter der Immobilienkrise litten, teilte Konzern-Chef Kenneth Chenault am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. Das deute daraufhin, dass die Probleme auf dem Häusermarkt sich immer stärker auch auf die allgemeine Kauflaune der Verbraucher niederschlügen.

Die Wall Street reagierte empfindlich auf die Nachricht: Die Papiere von American Express verbilligten sich nachbörslich um fünf Prozent. CapitalOne-Aktien verloren zwei Prozent, nachdem sie im Handelsverlauf aufgrund der eigenen Gewinnwarnung bereits fast zehn Prozent an Wert eingebüßt hatten. Auch Papiere des Rivalen MasterCard gerieten in den Abwärtssog und rutschten nachbörslich rund vier Prozent in den Keller.

Wegen der Probleme rechnet American Express für das vierte Quartal mit einem Gewinn aus fortlaufenden Geschäften in einer Spanne zwischen 70 und 72 Cent je Aktie. Von Reuters befragte Analysten hatten im Durchschnitt 87 Cent prognostiziert. Für das abgelaufene Geschäftsjahr geht American Express von 3,38 Dollar bis 3,40 Dollar je Aktie aus, was ebenfalls unter den Analystenerwartungen von 3,53 Dollar liegt. Für das laufende Jahr zeigte sich das Unternehmen vorsichtig gestimmt.

Bereits zuvor hatte CapitalOne seine Aktie auf Talfahrt geschickt, nachdem das Unternehmen zum dritten Mal innerhalb von neun Monaten seine Prognose gesenkt hatte. Als Grund nannte die Firma ebenfalls Verluste mit Verbraucherkrediten, weshalb man im abgelaufenen Jahr voraussichtlich 20 Prozent weniger verdient haben werde als zuletzt in Aussicht gestellt. Demnach wird der Gewinn je Aktie voraussichtlich nur noch 3,97 Dollar betragen statt der bisher angepeilten fünf Dollar, womit auch Analysten in etwa gerechnet hatten. Für das Schlussquartal gab der Konzern als Marke etwa 60 Cent Gewinn je Aktie aus, was ebenfalls deutlich unter den Analystenerwartungen von 1,51 Dollar liegt.

 

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