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Update-Sparkasse Düsseldorf: Heinz-Martin Humme fristlos gekündigt

Düsseldorf, 21.02.2008 18:09 Uhr (redaktion)

Wie die Financial Times Deutschland schreibt, wurde der Düsseldorfer Sparkassen-Chef Heinz-Martin Humme wegen neuer Vorwürfe in der Korruptions-Affäre um den Mann von Werbe-Star Verona Pooth fristlos entlassen. Er soll Geschenke der Familie Pooth angenommen haben.

01.04.2008
Weiter berichtet die FTD, dass für diese neuen Erkenntnisse Wirtschaftsprüfer Belege entdeckt haben. Humme soll zudem eine Bordell-Rechnung eines Bank-Mitarbeiters als Spesenquittung akzeptiert haben. Der Bank-Chef war bereits im Februar suspendiert worden. Gegen ihn wird wegen Untreue ermittelt. Staatsanwalt Johannes Mocken sagte am Dienstag, die Vorwürfe seien den Ermittlern teilweise bekannt. Der Bericht der Wirtschaftsprüfer liege aber noch nicht vor.

Heinz-Martin Humme
Heinz-Martin Humme

Dankschreiben an Pooth
Laut "Bild"-Zeitung sind zwei Dankschreiben der Familie Humme aufgetaucht. In einem Brief habe sich Hummes Ehefrau bei Verona Pooth für Sandaletten bedankt, im anderen Brief Humme selbst für Raucher-Utensilien. Sollte die fristlose Kündigung rechtlich Bestand haben, verliert Humme den Anspruch auf rund 1 Mio. Euro Gehalts- und Bonus-Zahlungen.

28.02.2008
Der Düsseldorfer Sparkassenchef muss endgültig seinen Stuhl räumen. Er hatte der Firma Franjo Pooths einen Millionenkredit gewährt und sich angeblich dafür beschenken lassen. Nun sind auch noch dubiose Spesenrechungen aufgetaucht.
Die Stadtsparkasse Düsseldorf hat ihren Chef Heinz-Martin Humme unter dem Vorwurf der Untreue endgültig des Amtes enthoben. Humme und Vorstandsmitglied Karl-Heinz Stegemann seien vom Verwaltungsrat abberufen worden, sagte der Gremiumschef und Düsseldorfer Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) am Mittwochabend (27.02.08). Stegemann wurde demnach fristlos gekündigt. Humme, gegen den die Staatsanwaltschaft ermittelt, bleibt vorerst beurlaubt.

Verdacht der Bestechung steht im Raum
Der Hauptausschuss der Stadtsparkasse hatte Humme bereits in der vergangenen Woche bis auf Weiteres von seinen Dienstpflichten entbunden. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hatte zuvor Ermittlungen gegen den Ehemann von Verona Pooth, Franjo Pooth, wegen des Verdachts der Bestechung und Insolvenzverschleppung eingeleitet. Pooth stehe im Verdacht, Mitarbeiter des Geldhauses bestochen zu haben, um an Kredite für seine inzwischen insolvente Firma Maxfield zu kommen. Humme selbst hatte mitteilen lassen, dass er an der Vergabe eines strittigen, auf 1,4 Millionen Euro erhöhten Kredits nicht beteiligt gewesen sei. Außerdem habe er keine Geschenke angenommen, sondern Franjo Pooth lediglich einen gebrauchten Fernseher abkaufen wollen. Erwin sagte am Mittwoch, das Gerät, das sich Humme in sein Privathaus habe liefern lassen, sei nach seinen Erkenntnissen originalverpackt gewesen.

Der Verwaltungsrat soll Humme vergeblich davor gewarnt haben, Pooth so viel Geld zu leihen. Mit 14 Millionen Euro soll sein Unternehmen, das MP3-Spieler und Handys verkauft hatte, verschuldet sein. 9,2 Millionen Euro soll ihm die Sparkasse geliehen haben.

Suche nach dem neuen Chef beginnt
Der Verwaltungsrat wolle noch im laufenden Jahr einen neuen Chef einsetzen, sagte Erwin. Zudem sei eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft eingeschaltet worden, da bei der Bank "großer Aufklärungsbedarf" herrsche. "Man hat das Gefühl, dass man die Sparkasse als Zahlstelle betrachtet hat". Unter anderem seien nun auch hohe Restaurantrechnungen aufgetaucht, die offenbar nicht in dienstlichen Zusammenhängen stünden. "Ich bin überrascht, was so alles möglich ist und was einige vertragen", sagte der Oberbürgermeister. (WDR)

22.02.2008
Das Aus für Humme besiegelte am Freitag (22.02.08) der Hauptausschuss der Düsseldorfer Stadtsparkasse. Das bestätigte ein Sprecher von Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU). Humme sei "ab sofort und bis auf Weiteres" von seinen Aufgaben entbunden. Damit hat die Pleite des Konsumelektronikherstellers Maxfield zu ersten personellen Konsequenzen geführt.

Düsseldorfs Sparkassenchef Humme war wegen millionenschwerer Kredite an die Firma des Ehemanns von Werbestar Verona Pooth in die Kritik geraten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen Verdachts der Untreue. Pooth soll sich mit Geschenken im Wert von mehreren tausend Euro an Bank-Manager einen Millionenkredit für seine inzwischen insolvente Firma Maxfield erschlichen haben. Humme selbst bestreitet die Vorwürfe.

Untreue und Bestechlichkeit?
In der Pooth-Affäre ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen insgesamt fünf Beschuldigte. Auch gegen einen bereits beurlaubten Sparkassen-Vorstand sei ein Verfahren wegen des Verdachts der Untreue und der Bestechlichkeit eingeleitet worden, teilte die Behörde mit. Zudem gerieten ein weiterer Sparkassen-Mitarbeiter sowie Pooths Partner als Geschäftsführer bei Maxfield ins Visier der Staatsanwälte. Franjo Pooth selbst schweigt sich bislang zu der Affäre aus.

22.02.2008
Als „untauglich“ bezeichnet Oberbürgermeister Joachim Erwin, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Stadtsparkasse, die Erklärung, die der ins Visier der Staatsanwaltschaft geratene Stadtsparkassen-Chef Heinz-Martin Humme gestern Abend an die Medien verschicken ließ. „Ich hatte eigentlich eine Eidesstattliche Versicherung, keine Einlassung erwartet“, so Erwin. Das habe der Hauptausschuss der Stadtsparkasse auch einstimmig gefordert. „Herr Humme missachtet damit das Kontrollorgan.“ Weitere Konsequenzen werde der Hauptausschuss heute beraten.

Heinz-Martin Humme
Heinz-Martin Humme

„Da bleibt mir die Spucke weg“, sagte CDU-Fraktionschef Dirk Elbers, Mitglied des Hauptausschusses und des Verwaltungsrats, zu Hummes Erklärung. Auch er habe eine Eidesstattliche Versicherung erwartet. „Der Auftrag der Stadtsparkasse ist doch, gerade für die so genannten kleinen Leute, für den ganz normalen Handwerker da zu sein.“ Das Possenspiel müsse schnellstens beendet werden, „sonst wird der Schaden für das Haus unermesslich“.

Wer ist Heinz-Martin Humme
Humme war vor fünf Jahren von der Commerzbank zur Stadtsparkasse Düsseldorf gewechselt, vor zwei Jahren übernahm er den Chefposten. Zuletzt habe sich der Banker sogar Hoffnungen auf einen weiteren Karrieresprung gemacht, heißt es in Sparkassenkreisen. Als über eine Übernahme der Sparkasse Düsseldorf durch die WestLB spekuliert wurde, hoffte Humme dem Vernehmen nach auf einen Platz im WestLB-Vorstand. Doch solche Fusionen von Landesbanken und Sparkassen bleiben in Nordrhein-Westfalen künftig auf Notsituationen beschränkt, und in einer Notlage ist die Stadtsparkasse Düsseldorf noch lange nicht, trotz des missglückten Kredits an Pooth. Schließlich erwirtschaftete das Institut im vergangenen Jahr mehr als 65,9 Millionen Euro Gewinn. Von Schwierigkeiten wie bei den benachbarten Instituten WestLB und IKB ist die sechstgrößten Sparkasse noch weit entfernt.

Zuletzt reagierte Heinz-Martin Humme, 56, gereizt, als er auf die Kreditbeziehung der Stadtsparkasse Düsseldorf zu Franjo Pooth angesprochen wurde. Dass er auf Pooths Hochzeit mit Verona Feldbusch vor vier Jahren in Wien kräftig mitfeierte, war ihm nicht unangenehm. "Warum?", fragte er während der Bilanzpressekonferenz seines Hauses vergangene Woche und fügte hinzu: "Ich werde mich weiter auf Hochzeiten einladen lassen". (SZ)

21.02.2008
Pooths Unternehmen "Maxfield" soll zwei Vorständen der Düsseldorfer Stadtsparkasse Geschenke im Wert von mehreren Tausend Euro gemacht haben. Die Sparkasse wiederum hatte dem Ehemann von TV-Star Verona Pooth einen Kredit in Millionenhöhe gewährt, obwohl der Verwaltungsrat davor gewarnt haben soll. Nach Medienberichten steht jetzt der Vorwurf im Raum, die beiden Banker hätten sich bestechen lassen. Der Kredit sei nur bewilligt worden, weil die persönlichen Kontakte zwischen dem Sparkassen-Chef und dem Promi-Ehepaar Pooth eng gewesen seien.

Sieben Mitarbeiter des Kreditinstituts seien zur Hochzeit von Verona und Franjo Pooth nach Wien gereist, sagte der Düsseldorfer Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) am Mittwochnachmittag (20.02.08) in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. Der Hauptausschuss der Sparkasse hatte sich mit den Vorwürfen befasst. Es habe stundenlange Gespräche mit den Vorständen gegeben, so Erwin.

Sondersitzung des Verwaltungsrats
Der Sparkassen-Chef selbst bestreitet die Vorwürfe. Er und sein Vorstands-Kollege, der sich inzwischen auf eigenen Wunsch freistellen ließ, sollen nun eidesstattlich ihre Unschuld versichern. Erwin will, als Verwaltungsrats-Chef der Sparkasse, zudem einen externen Gutachter damit beauftragen, den Sachverhalt zu untersuchen. Um einen entsprechenden Auftrag erteilen zu können, braucht Erwin die Zustimmung des Gremiums. "Der Verwaltungsrat wird deshalb kurzfristig zu einer Sondersitzung einberufen", sagte ein Sprecher der Stadt am Donnerstag (21.02.08) zum WDR, ohne einen konkreten Termin zu nennen.

Pooth: "Kein Kommentar"
Auch die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ist inzwischen aktiv geworden. Sie eröffnete am Donnerstag (21.02.08) ein Ermittlungsverfahren gegen Pooth wegen des Verdachts der Bestechung und Insolvenzverschleppung. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Johannes Mocken, sagte, dass auch gegen den Düsseldorfer Sparkassen-Chef Heinz-Martin Humme ermittelt werde. Hier geht es um den Verdacht der Untreue.

Von Franjo Pooth selbst war keine Stellungnahme zu erhalten. Ein von ihm beauftragter Pressesprecher erklärte, er habe seit zwei Wochen keinen Kontakt mehr zu seinem Auftraggeber. Damals sei vereinbart worden, die Insolvenz und mögliche Vorwürfe nicht zu kommentieren. Er wisse nicht, wie Pooth die Angelegenheit regeln wolle. (WDR)

Die Webseite von maxfield (http://www.maxfield.de) besteht noch.

 

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