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Neuer Finanzvorstand der Deutschen Bank kommt von BMW - Stefan Krause (45)

Frankfurt a. Main/München, 13.03.2008 18:20 Uhr (redaktion)

Der 45-jährige Stefan Krause werde am 1. Oktober Anthony di Iorio (64) ablösen, der dann wie vorgesehen in den Ruhestand gehe, teilte die Bank am Donnerstag mit.

Bereits am 1. April rückt Krause in den Vorstand von Deutschlands größtem Geldhaus ein. Der Aufsichtsrat des Instituts muss die Personalie in seiner nächsten Sitzung am 19. März noch absegnen.

Geboren und aufgewachsen in Kolumbien. Nach Studium in Deutschland verschiedene Funktions- und Geschäftsführungsverantwortlichkeiten bei BMW in den USA, Südamerika und Europa.

Krause war sechs Jahre lang für das Finanzressort bei BMW verantwortlich, musste aber den Posten im Herbst 2007 räumen und wechselte auf die Position des Marketing- und Vertriebschefs. Währungsbelastungen hatten bei BMW zuvor mit einer dreistelligen Millionensumme heftig ins Kontor geschlagen. Ein BMW-Sprecher sagte, der Abschied von BMW komme zwar überraschend, habe damit aber nichts zu tun. "Er geht im Guten, nicht im Groll", betonte er. Krause habe ein Währungssicherungssystem weitergeführt, das der Konzern seit deutlich mehr als zehn Jahren habe und nach wie vor fahre. Sein Nachfolger als Vertriebschef in München wird der Leiter der britischen Luxuskarossen-Tochter Rolls-Royce, Ian Robertson.

Vor mehr als 20 Jahren hatte Krause seine Karriere bei BMW im Controlling begonnen. In den 1990er Jahren arbeitete er für den Autobauer als Finanzmanager in den USA. Nach einem Jahr als Europa-Vertriebschef zog er 2001 als Finanzchef in den Vorstand ein. Für seinen überraschenden Abschied nannte er in einem Reuters vorliegenden Schreiben an die Mitarbeiter persönliche Motive. "Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass dieser Schritt für mich der richtige ist", hieß es darin. Er habe bei BMW das Rüstzeug erhalten, um den Herausforderungen der neuen Aufgabe gerecht zu werden.

Sein Vorgänger di Iorio hatte sich bei der Deutschen Bank vor allem mit der Umstellung der Bilanzierungsgrundsätze von US-GAAP auf IFRS verdient gemacht. Der Amerikaner arbeitet seit 2001 für die Deutsche Bank. Auch er begann seine Karriere als Controller, 2006 wurde er zum Finanzvorstand ernannt. Bevor er bei der Deutschen Bank anfing, war er für verschiedene Banken in den USA tätig, unter anderem die Bank of America und Goldman Sachs.

Der Wechsel im BMW-Vorstand kam bei Anlegern nicht gut an. Die Aktien verloren zeitweise über sechs Prozent. Bei der Deutschen Bank erwarten Experten keine Veränderungen durch den Vorstandswechsel: "Ich glaube, dass es einen reibungslosen Übergang gibt", sagte ein Analyst.

(reuters; Bild: brainGuide)

 

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