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Chef der Commerzbank Müller verdient auf Grund der Finanzkrise weniger

Frankfurt/Main, 28.03.2008 17:56 Uhr (redaktion)

Die Krise an den Finanzmärkten macht sich auch auf dem Gehaltszettel von Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller bemerkbar.

Im vergangenen Jahr verdiente der Chef der zweitgrößten deutschen Bank mit einem Jahresgehalt von 3,22 Millionen Euro fast 30 Prozent weniger als im Vorjahr, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorging. Grund dafür ist eine geringere variable Vergütung, die sich unter anderem am operativen Gewinn orientiert.

Müller liegt damit weit abgeschlagen hinter seinem Branchenkollegen Josef Ackermann. Der Chef der Deutschen Bank kam 2007 auf fast 14 Millionen Euro und dürfte damit erneut Spitzenverdiener unter den Vorständen von Dax-Konzernen gewesen sein.

Allerdings scheinen die Belastungen durch die Krise inzwischen kalkulierbar für die Bank, was an der Börse für Erleichterung sorgte: Im Geschäftsbericht bekräftigte Müller die Prognosen für 2008, die jedoch ohnehin schon sehr zurückhaltend formuliert waren. "Wenn uns gravierende negative Überraschungen erspart bleiben, sollten wir unsere ambitionierte Planung einhalten und das sehr gute Ergebnis des vergangenen Jahres wieder erreichen oder gar übertreffen können", erklärte er.

Die Commerzbank-Aktie war mit einem Plus von über vier Prozent auf 20,28 Euro größter Gewinner im Dax. Branchenprimus Deutsche Bank und der Versicherungsriese Allianz hatten bei ihren Investoren für Verstimmung gesorgt, weil sie im Geschäftsbericht Fragezeichen hinter ihre Ziele gestellt hatten.

Die Commerzbank muss sich einen neuen Kapitalmarktvorstand suchen. Der bisherige Leiter des Bereichs, Nicholas Teller, verlässt die Bank Ende Mai und geht als Vorstandschef zu der Hamburger Gesellschaft Erck Rickmers. Bis ein Nachfolger gefunden ist, übernimmt der Vorstandsmitglied Michael Reuther Tellers Posten zusätzlich.

Der 48-jährige Teller verbrachte sein gesamtes bisheriges Berufsleben bei der Commerzbank. Der Wechsel nach Hamburg komme seinen persönlichen und beruflichen Neigungen entgegen, erklärte er seinen Weggang. Der Brite kennt die Stadt an Elbe bereits von seiner Zeit als Mitglied der Geschäftsleitung der Hamburger Commerzbank-Filiale von 1999 bis 2001. Zuvor hatte er Positionen in Prag und London inne. Zur Commerzbank kam er 1982 nach Abschluss seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre an der Universität von Birmingham in England.

(Text: reuters)
(Copyright am Bild: Werner Bartsch, Commerzbank AG)

 

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