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US-Notenbankchef Ben Bernanke schließt eine Rezession nicht mehr aus

Washington, 02.04.2008 19:37 Uhr (redaktion)

Wahrscheinlich werde es im ersten Halbjahr kaum Wachstum geben, möglicherweise sogar ein leichtes Schrumpfen, sagte Bernanke am Mittwoch vor dem Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses.

Eine Rezession sei jedoch noch nicht ausgemachte Sache. Die Notenbank gehe davon aus, dass die Wirtschaft derzeit noch leicht wachse. In der zweiten Jahreshälfte werde es wieder aufwärtsgehen. Aggressive Zinssenkungen und das Konjunkturpaket der Regierung trügen dazu bei, der Konjunktur wieder auf die Beine zu helfen.

Die US-Wirtschaft ist im Zuge der Immobilien- und Hypothekenkrise in einen Abwärtssog geraten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet nach einem vorab an die Presse gelangten Prognose, dass die größte Volkswirtschaft der Welt in eine Rezession rutscht. Die IWF-Experten rechnen demnach damit, dass sie mindestens zwei Monate schrumpfen und im Gesamtjahr nur noch um 0,5 Prozent zulegen wird. US-Finanzminister Henry Paulson hält die Vorhersage allerdings für zu pessimistisch. Er nannte die Prognose bei einem China-Besuch überzogen.

Einen Hoffnungsschimmer für die US-Wirtschaft bietet eine Erhebung der privaten Arbeitsagentur ADP, wonach die Zahl der neuen Jobs in der Privatwirtschaft im März um 8000 zugenommen hat. Die Zahlen überraschten Experten, die im Schnitt mit einem Minus von 48.000 Jobs gerechnet hatten. Im Februar waren noch 18.000 Jobs abgebaut worden. Die ADP-Umfrage wird von Fachleuten mit Spannung verfolgt, weil sie stets kurz vor den offiziellen Arbeitsmarktdaten veröffentlicht wird. Für den am Freitag anstehenden März-Arbeitsmarktbericht sind die Experten pessimistisch. Sie erwarten im Durchschnitt, dass außerhalb der Landwirtschaft 60.000 Stellen weggefallen sind.

(reuters)

 

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