Finanzen Markt & Meinungen Startseite

 

NRW-Banken: WGZ will der WestLB das Mittelstandgeschäft nicht überlassen

Düsseldorf, 03.04.2008 16:04 Uhr (redaktion)

Kampf am Rhein. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, will die Düsseldorfer WGZ-Bank im Ringen um die lukrativen Mittelstands-Kunden dem Konkurrenten WestLB nicht an die Fleischtöpfe lassen.

Die WGZ Bank will diese Kundengruppe nach eigenen Angaben verstärkt umwerben und reagiert damit auf die Ankündigung der WestLB, das Geschäft mit dem Mittelstand auszubauen.

"Wir wissen, was es heißt, die Kooperation mit dem Mittelstand zu intensivieren - das muss über viele Jahre wachsen", sagte WGZ-Chef Werner Böhnke am Donnerstag in Düsseldorf. Die WGZ wolle ihr wichtiges Geschäft mit dem Mittelstand ihrerseits forcieren, kündigte er an. Die mit Verlusten kämpfende WestLB wiederum setzt im Rahmen ihrer Neuorientierung ebenfalls verstärkt auf das Geschäft mit mittelständischen Unternehmen.

Die WGZ Bank hatte 2007 trotz der Finanzkrise erneut einen Rekordgewinn eingefahren, im Konzern aber Federn lassen müssen. Der Jahresüberschuss der Bank legte auf 109,9 (95,3) Millionen Euro zu. In der Gruppe sank der Gewinn indes wegen einer deutlich gestiegenen Risikovorsorge und eines Einbruchs im Handelsergebnis auf knapp 170 (236,4) Millionen Euro. Böhnke sagte mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr, in den ersten Monaten 2008 habe sich die Situation an den Geld- und Kapitalmärkten weiter verschlechtert. Nun gebe es aber erste Anzeichen einer "Art Bodenbildung" an den Finanzmärkten. Die WGZ gehe davon aus, Ende des Jahres ein "insgesamt gutes Niveau" erreichen zu können. Das operative Ergebnis solle etwa auf Höhe des Vorjahres liegen.

Das zum genossenschaftlichen Verbund gehörende Spitzeninstitut konnte 2007 das Verhältnis von Kosten zu Erträgen (Cost-Income-Ratio) auf 46,1 von 49,9 Prozent verbessern, den niedrigsten Stand, den die Bank je erreicht habe. Die Risikovorsorge wurde um 35 Millionen auf 85 Millionen Euro aufgestockt. Böhnke hatte bereits vor einigen Monaten erklärt, das Institut sei von der US-Hypothekenkrise nicht betroffen und halte keine Ramsch-Hypotheken. Die WGZ-Gruppe hat aber forderungsbesicherte Wertpapiere mit einem Volumen von 3,3 Milliarden Euro in den Büchern. 81 Millionen Euro Bewertungsabschläge mussten dafür vorgenommen werden. Ausfälle im Portfolio habe es aber nicht gegeben, betonte Böhnke.

(reuters)

 

» Zur Startseite von Finanzen Markt & Meinungen