Mini-Jobber im Seniorenalter - Immer mehr Rentner gehen noch arbeiten

Hinzu kamen annähernd 115.000 ältere Menschen in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums bestätigte gestern einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung "Die Welt". Vor sechs Jahren gab es erst 506.000 Mini-Jobber und 109.000 regulär Beschäftigte im Rentenalter über 65.

Keine Daten über die Motive der Rentner
Insgesamt waren 2005/06 aber nur 1,4 Prozent der über 65-Jährigen abhängig beschäftigt. Der Statistik zufolge hat sich die Zahl der Bundesbürger über 65 im untersuchten Zeitraum um mehr als zwei Millionen oder fast 15 Prozent erhöht. Zudem wurden Mini-Jobs im Jahr 2003 attraktiver gemacht. Aus den Zahlen geht nicht hervor, ob Ruheständler freiwillig oder aus finanzieller Not tätig sind.

Renten büßten in letzten fünf Jahren 8,5 Prozent Kaufkraft ein
Nach einer Berechnung der Bank UniCredit für die "Berliner Zeitung" (Ausgabe von gestern) büßten die Renten in den letzten fünf Jahren 8,5 Prozent an Kaufkraft ein. Dazu hieß es aus dem Arbeitsministerium, die Inflation habe auch die Beschäftigten getroffen. Hätte es in den vergangenen Jahrzehnten eine Inflationsanpassung der Renten gegeben, wären die Rentner damit "schlechter gefahren", sagte der Sprecher. Nach Schätzungen haben sich die Renten inflationsbereinigt seit Einführung der dynamischen Rente 1957 um 130 Prozent erhöht.

Braunschweig: Erste Rentner-Demo am kommenden Montag
Mit einer Protestaktion wollen Senioren am kommenden Montag in Braunschweig für finanzielle Verbesserungen demonstrieren. Er rechne mit bis zu 2.000 Teilnehmern, sagte der Gründer der Initiative "Rentner machen mobil", Walter Bromberger. Von Rentner-Aktionen in anderen Städten war gestern in Berlin nichts bekannt.

(Haufe Finanzdienstleister; dpa)