Finanzen Markt & Meinungen Startseite

 

Update: Jürgen Rüttgers (CDU) fordert Änderung der Renten-Berechnung

Berlin, 20.04.2008 12:47 Uhr (redaktion)

Der Vorsitzende der Unionsfraktion, Volker Kauder, lehnt eine höhere Rente für Geringverdiener ab.

21.04.2008
Der Vorschlag des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU) würde bedeuten, dass auch die Bezieher höherer Renten eine Erhöhung ihrer Altersbezüge bekommen würden, weil jeder Beitragseuro gleich behandelt werden müsse, sagte Kauder am Montag in der ARD. Das aber könne nicht das Ziel sein. "Deshalb gebe ich diesem Vorschlag keine großen Chancen." Auch der sozialpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Max Straubinger, lehnte den Vorschlag ab. Es gebe hier keinen Handlungsbedarf, sagte er der "Neuen Presse" aus Hannover.

Rüttgers hatte am Wochenende eine Änderung der Rente nach dem Vorbild des Arbeitslosengeldes I gefordert. Derzeit bekämen Arbeitnehmer, die 35 Jahre lang geringe Beiträge gezählt hätten, eine Rente nicht höher als die Grundsicherung. Das könne nicht sein. Rüttgers hatte in seiner Partei eine längere Auszahlung des Arbeitslosengeldes I durchgesetzt.

Der am Wochenende in seinem Amt bestätigte Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD, Ottmar Schreiner, unterstützte den Vorstoß von Rüttgers. "Wer mehrere Jahrzehnte gearbeitet und Beiträge gezahlt hat, muss eine Rente erhalten, die deutlich oberhalb der sozialen Grundsicherung liegt", sagte er der "Passauer Neuen Presse". Er forderte, Reiche müssten mehr in die Rentenkasse einzahlen, außerdem müssten auch Selbstständige Beiträge zahlen.

20.04.2008
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und CDU-Vize Jürgen Rüttgers fordert eine Änderung der Rente nach dem Vorbild des Arbeitslosengeldes I.
"Wer lange in die Rentenkasse eingezahlt hat, muss mehr Rente bekommen als nur die Grundsicherung", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Derzeit bekämen Arbeitnehmer, die 35 Jahre lang geringe Beiträge gezählt hätten, eine Rente nicht höher als die Grundsicherung. "Da stellt sich für den Bürger zu recht die Frage, warum soll ich überhaupt noch arbeiten, wenn es auch ohne Arbeit die gleiche Rente gibt."

Der CDU-Politiker forderte, was für das Arbeitslosengeld I gelte, müsse auch für die Rente gelten. Rüttgers hatte in seiner Partei eine längere Auszahlung des Arbeitslosengeldes I durchgesetzt.

Zur von der Regierung kürzlich beschlossene außerplanmäßige Rentenerhöhung um 1,1 Prozent sagte der CDU-Vize: "Ich empfinde es als misslich, dass diese Rentenerhöhung von der Versichertengemeinschaft bezahlt werden muss." Dies werde zu Lasten der kommenden Generationen gehen. Allerdings gehe die eigentlich Rentenerhöhung in Ordnung, sagte er unter Verweis auf die Preissteigerung. Der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, sprach sich in der "Berliner Zeitung" gegen die Aufnahme neuer Schulden zur Finanzierung der Rentenerhöhung aus: "Es kann nicht sein, dass wir eine Rente auf Pump kriegen."

Nach einer Umfrage für die ARD-Sendung "Bericht aus Berlin"
finden 57 Prozent der Bundesbürger die 1,1-prozentige Rentenerhöhung zu niedrig, 31 Prozent halten sie für angemessen und acht Prozent für zu hoch. Zwei von drei Befragten wünschen sich eine aus Steuermitteln finanzierte Rente. Nur 22 Prozent wollen am jetzigen Rentensystem festhalten. Die Aussage von Alt-Bundespräsident Roman Herzog, Parteien nähmen überproportional Rücksicht auf Ältere, was zur Ausplünderung der Jungen führen könnte, halten 64 Prozent für falsch.

 

» Zur Startseite von Finanzen Markt & Meinungen