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Ölkonzerne melden Rekordgewinne - BP und Shell mit Milliardengewinnen

London, 29.04.2008 16:30 Uhr (redaktion)

Nicht nur der Staat verdient gut an den Ölpreisen. Royal Dutch Shell und BP übertrafen am Dienstag mit deutlichen Ergebnissteigerungen die Erwartungen der Analysten.

Der Preis für Rohöl hatte im Januar erstmals die Marke von 100 Dollar je Barrel (159 Liter) durchbrochen. Seitdem stieg der Preis auf einen Rekord von knapp 120 Dollar. Positiv auf die Ergebnisse der Ölkonzerne wirkten sich auch die hohen Gaspreise in den USA und Europa aus. An den europäischen Börsen legten Öl-Aktien nach Bekanntgabe der Quartalsergebnisse zu.

Ohne Sonderposten sprang BPs Nettogewinn um 48 Prozent auf 6,49 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen mitteilte. Damit übertraf BP die Markterwartungen. Von Reuters befragte Experten hatten im Durchschnitt mit lediglich 5,31 Milliarden Dollar gerechnet. Auch der Konkurrent Royal Dutch Shell, nach dem US-Konzern Exxon die Nummer Zwei der Branche, konnte sein Ergebnis nach eigenen Angaben im Berichtszeitraum um zwölf Prozent auf 7,85 Milliarden Dollar steigern. Hier hatten Experten mit 6,84 Milliarden Dollar gerechnet.

Analysten zeigten sich von den Bilanzdaten beeindruckt. "Die Zahlen haben den Investoren die Augen geöffnet. Sie zeigen, was die hohen Rohstoffpreise wirklich für die Gewinne im Ölsektor bedeuten," sagte Fortis-Analyst Paul Andriessen. Die Daten dürften zudem zu einer Neubewertung der Öl-Aktien insgesamt führen. Die Erwartungen an andere Ölkonzerne, die in Kürze ihre Kennzahlen vorlegen, seien nun gestiegen, sagten Analysten. Dazu zählten die US-Unternehmen Exxon Mobil und Chevron sowie der britische Gasproduzent BG Group. Auch für das zweite Quartal sieht es Experten zufolge rosig für die Branche aus. "Der Ausblick bleibt stark im zweiten Quartal. Die Ölpreise dürften sich im Durchschnitt auf 107 Dollar belaufen," sagte Citigroup-Analyst James Neale.

Der britisch-niederländische Ölkonzern Royal Dutch Shell steigerte seinen Umsatz in den ersten drei Monaten auf 114,3 Milliarden Dollar von 73,5 Milliarden Dollar. Die Aktionäre sollen nur für das Quartal 40 Cent je Aktie bekommen. Das seien elf Prozent mehr als im Vorjahresquartal. BP - der drittgrößte Ölkonzern der Welt - steigerte seinen Umsatz im gleichen Zeitraum auf 89,2 Milliarden Dollar von 62 Milliarden Dollar. Die Dividende soll um 31 Prozent auf 13,5 Cent je Aktie angehoben werden.

Die an der Londoner Börse gehandelten Shell-Aktien kletterten um 5,1 Prozent auf 2021 Pence. BP-Papiere sprangen um 5,2 Prozent auf 608,5 Pence. Der DJ-Stoxx-Index für den europäischen Öl- und Gassektor erhöhte sich um 2,9 Prozent.

 

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