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Update IKB-Verkauf: BayernLB und WestLB steigen aus

Düsseldorf, 29.04.2008 16:13 Uhr (redaktion)

Die staatliche Förderbank KfW hat immer mehr Mühe, eine Käufer für ihren Anteil an der angeschlagenen Mittelstandsbank IKB zu finden.

15.05.2008
Nach der BayernLB ist Finanzkreisen zufolge nun auch die WestLB aus dem Kreis der Bieter abgesprungen. Der US-Investor JC Flowers hatte sich bereits vor ein paar Wochen verabschiedet. Politiker warnten vor einer Verstaatlichung der IKB durch die Hintertür. Denn bei einem Scheitern des Verfahrens würde die IKB zunächst unter dem Dach der KfW bleiben, die ihren derzeit 45-prozentigen IKB-Anteil durch eine Kapitalerhöhung im Sommer auf mehr als 90 Prozent erhöhen dürfte.

Eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte Reuters am Donnerstag, die WestLB sei nicht mehr unter den Bietern. Im Umfeld der BayernLB hieß es, die zweitgrößte Landesbank werde diese Woche ebenfalls kein Gebot für die IKB abgeben. Die Tür sei nicht zugeschlagen worden, es bestehe noch ein loser Kontakt. Die im Verkaufsprozess angebotenen Daten seien nicht ausführlich genug gewesen, um sämtliche Risiken in den Büchern der IKB zu erkennen. Sprecher der BayernLB und der WestLB lehnten eine Stellungnahme ab.

Die IKB hatte sich in großem Stil am US-Hypothekenmarkt verspekuliert und musste mit insgesamt fast 8,5 Milliarden Euro von der KfW, dem Bund und anderen Banken gestützt werden.

Das IKB-Management hatte zuletzt nach eigenen Angaben mit neun Interessenten Verkaufsgespräche geführt. Unter anderem gelten auch die Finanzinvestoren Lone Star und Ripplewood als Interessenten. Die Gespräche mit den Bietern seien vielversprechend verlaufen, hatte IKB-Chef Günther Bräunig kürzlich gesagt.

Der Finanzexperte der FDP-Bundestagsfraktion, Frank Schäffler, monierte dagegen, der Verkaufsprozess der IKB entwickele sich zu einem Desaster. "Immer mehr wird klar: es sind vonseiten der Bundesregierung und der KfW fundamentale Fehler im Krisenmanagement gemacht worden", kritisierte er. Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) müsse endlich seine Pläne für die IKB präsentieren. "Das von ihm genannte völlig unrealistische Erlösziel von 800 Millionen Euro für den IKB-Anteil des Bundes darf kein Vorwand für eine Verstaatlichung der IKB durch die Hintertür werden."

Die IKB hat für Sommer eine Kapitalerhöhung geplant, die vor allem von der KfW getragen wird. Dadurch dürfte sich deren Anteil an der IKB auf mehr als 90 Prozent erhöhen.

15.05.2008
Die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet aktuell, dass der Verkauf der angeschlagenen Mittelstandsbank IKB zu scheitern drohe. Nach FTD-Informationen zieht sich neben dem Finanzinvestor JC Flowers auch die BayernLB vorerst zurück.
In Unternehmenskreisen hieß es, dass die Landesbank bis Freitag kein sogenanntes erhärtetes Angebot abgeben wird. JC Flowers habe sich bereits vor einiger Zeit gegen ein Gebot in dieser Phase entschieden, verlautete aus Finanzkreisen.

Eine Offerte der Privatbank Sal. Oppenheim, die fünf Prozent an der IKB hält, gilt ebenfalls als höchst unwahrscheinlich. "Der Prozess ist mausetot", sagten Frankfurter Investmentbanker. Das liege vor allem daran, dass der von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück ausgerufene Verkaufspreis von 800 Mio. Euro viel zu hoch gegriffen sei. "Die letzten Angebote beliefen sich über 300 bis 500 Mio. Euro für die ganze Bank einschließlich kompletter Risikoabschirmung", so Insider weiter. Da aber neuerliche Abschreibungen der IKB wahrscheinlich seien, könne der Wert nur sinken - aber keineswegs 800 Mio. Euro betragen. (Quelle: FTD)

29.04.2008
IKB-Chef Günther Bräunig gab sich am Dienstag zuversichtlich, bald einen neuen Eigentümer zu finden. Insgesamt neun Interessenten schauen sich derzeit nach Angaben des Düsseldorfer Instituts detailliert dessen Bücher an.

"Es ist uns insgesamt gut gelungen, trotz der Krise im Geschäft zu bleiben", sagte Bräunig. Für das im März zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2007/08 wies die IKB bei Firmenkunden ein Neugeschäftsvolumen von 4,7 (Vorjahr: 4,6) Milliarden Euro aus. Auch das Geschäft mit Immobilienkunden lag leicht über dem Vorjahresniveau. Allerdings seien die Ergebnisse beider Sparten durch Abschreibungen wegen der Finanzkrise belastet worden. "Mit einem neuen Partner, der die Synergiepotenziale nutzen kann, sehen wir eine Eigenkapitalrendite von 15 Prozent und mehr als durchaus realistisch an", zeigte sich Bräunig optimistisch.

Unter den neun potenziellen Käufern aus dem In- und Ausland seien sowohl Bieter, die sich nur für das Mittelstandsgeschäft der IKB interessierten, als auch Häuser, die die Bank mitsamt ihren riskanten Wertpapierportfolios kaufen würden, sagte Bräunig. Als potenzielle Käufer gelten Private-Equity-Häuser wie Lone Star und JC Flowers, aber auch Landesbanken wie die WestLB und die BayernLB. Ob die IKB am Ende an einen Finanzinvestor oder an einen strategischen Käufer gehe, sei noch völlig offen. Bis Mitte Mai können die Interessenten verbindliche Offerten abgeben.

Ein Scheitern des Verkaufsprozesses ist allerdings nicht auszuschließen. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, der im Verwaltungsrat der IKB-Hauptaktionärin KfW sitzt, hatte kürzlich gesagt, die IKB dürfe "nicht zu jedem schlechten Preis" verkauft werden. Der Bund erwartet einen Erlös von rund 800 Millionen Euro. Die bundeseigene KfW, die maßgeblich an der IKB-Stützung beteiligt ist, hat ihren 45-prozentigen Anteil zum Verkauf gestellt. Auch die Stiftung Industrieforschung will ihre knapp elf Prozent veräußern.

"Es ist uns insgesamt gut gelungen, trotz der Krise im Geschäft zu bleiben", sagte Bräunig. Für das im März zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2007/08 wies die IKB bei Firmenkunden ein Neugeschäftsvolumen von 4,7 (Vorjahr: 4,6) Milliarden Euro aus. Auch das Geschäft mit Immobilienkunden lag leicht über dem Vorjahresniveau. Allerdings seien die Ergebnisse beider Sparten durch Abschreibungen wegen der Finanzkrise belastet worden. "Mit einem neuen Partner, der die Synergiepotenziale nutzen kann, sehen wir eine Eigenkapitalrendite von 15 Prozent und mehr als durchaus realistisch an", zeigte sich Bräunig optimistisch.

Unter den neun potenziellen Käufern aus dem In- und Ausland seien sowohl Bieter, die sich nur für das Mittelstandsgeschäft der IKB interessierten, als auch Häuser, die die Bank mitsamt ihren riskanten Wertpapierportfolios kaufen würden, sagte Bräunig. Als potenzielle Käufer gelten Private-Equity-Häuser wie Lone Star und JC Flowers, aber auch Landesbanken wie die WestLB und die BayernLB. Ob die IKB am Ende an einen Finanzinvestor oder an einen strategischen Käufer gehe, sei noch völlig offen. Bis Mitte Mai können die Interessenten verbindliche Offerten abgeben.

Ein Scheitern des Verkaufsprozesses ist allerdings nicht auszuschließen. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, der im Verwaltungsrat der IKB-Hauptaktionärin KfW sitzt, hatte kürzlich gesagt, die IKB dürfe "nicht zu jedem schlechten Preis" verkauft werden. Der Bund erwartet einen Erlös von rund 800 Millionen Euro. Die bundeseigene KfW, die maßgeblich an der IKB-Stützung beteiligt ist, hat ihren 45-prozentigen Anteil zum Verkauf gestellt. Auch die Stiftung Industrieforschung will ihre knapp elf Prozent veräußern.

(ThomsonReuters)

 

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