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MLP steigert Gewinn um 18 Prozent dank Riester-Verträge

Wiesloch, 07.05.2008 11:15 Uhr (redaktion)

Der Finanzdienstleister MLP hat von der starken Nachfrage nach Altersvorsorge-Produkten profitiert.

Der operative Gewinn stieg im ersten Quartal um 18 Prozent auf 23,2 Millionen Euro, wie der Versicherungsmakler am Mittwoch mitteilte. Das Ergebnis lag knapp über den Analystenprognosen. Allerdings konnte das nahe Heidelberg ansässige Unternehmen seine Kundenzahl bis Ende März unter dem Strich nur um 3000 auf 724.000 erhöhen. Für das Gesamtjahr bleibt MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg vorsichtig und erwartet weiter einen leichten Renditerückgang. Grund sind verschärfte Vorschriften im Versicherungsrecht, die auch bei den Maklern zu höheren Kosten etwa für Schulungen führen.

Der Überschuss im Quartal wurde von Dividendenausschüttungen an die Minderheitsaktionäre des auf reiche Kunden spezialisierten Vermögensverwalters Feri belastet. Das Nettoergebnis sank daher um ein Drittel auf 6,8 Millionen Euro. Feri gehört MLP mehrheitlich und wird 2011 komplett übernommen.

Die im MDax notierte MLP-Aktie lag am Morgen in einem freundlichen Marktumfeld rund drei Prozent im Minus. Analysten bezeichneten vor allem den Nettogewinn und das bescheidene Kundenwachstum als enttäuschend. Zuletzt hatte das MLP-Papier von Spekulationen an der Börse über eine angeblich bevorstehende Übernahme durch Banken oder einen Versicherer profitiert.

Insgesamt erlöste MLP in den ersten drei Monaten mit rund 158 Millionen Euro neun Prozent mehr als vor einem Jahr. Hauptwachstumstreiber waren Altersvorsorge-Policen, mit denen MLP fast zwei Drittel seiner Einnahmen erzielt. Das Neugeschäft verdoppelte sich hier auf 1,9 Milliarden Euro und erreichte einen neuen Spitzenwert in einem Auftaktquartal. MLP profitierte von der zu Jahresanfang fällig gewordenen Beitragsaufstockung zur staatlich geförderten Riester-Rente. Diese Erhöhung des eigenen Beitrags sichert jedem Kunden den vollen Zuschuss des Staates und steigert automatisch die Provision von MLP und anderen Anbietern. Finanzchef Andreas Dittmar sieht MLP nach dem Jahresstart auf gutem Weg, den Marktanteil in der Altersvorsorge von 4,1 Prozent wie geplant zu erhöhen.

Die Zahl der Berater ging leicht auf gut 2600 zurück. Bereits im vergangenen Jahr konnte der Finanzdienstleister nicht so viele Kundenbetreuer gewinnen wie geplant. Um die für den Erfolg des Maklergeschäfts maßgeblichen Berater buhlen zahlreiche Vermittler, etwa der von ehemaligen Managern von MLP und dem Konkurrenten AWD gegründete Dienstleister Formaxx.

Für dieses Jahr peilt MLP weiter einen Anstieg der Erlöse im Vergleich zum Rekordjahr 2007 an. Zu schaffen machen dürften MLP aber Kosten für das Anfang 2008 in Kraft getretene Versicherungsvertragsgesetz, das die Rechte der Kunden stärkt und die Informationspflichten der Versicherer erhöht. Die 2007 auf das Rekordniveau von 17,3 Prozent gekletterte Rendite werde deshalb zwar sinken, aber in den Folgejahren wieder steigen, bekräftigte das Unternehmen. Analyst Thorsten Wenzel von der DZ Bank erwartet durch die Neuregelungen signifikante Einbußen im Altersvorsorge-Geschäft.

MLP Aktiensnapshot Stand 07.05.08
MLP Aktiensnapshot Stand 07.05.08

(ThomsonReuters; Foto: MLP)

 

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