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Amerikanischer Milliardär Warren Buffet bringt Geld für Familienunternehmen mit

Köln, 20.05.2008 14:25 Uhr (redaktion)

Mit der Ankündigung des Milliardärs Warren Buffet, verstärkt in deutsche Familienunternehmen zu investieren, scheinen auf den ersten Blick Befürchtungen über einen Ausverkauf des deutschen Mittelstands wahr zu werden.

Im Berkshire-Hathaway-Fonds von Buffet stehen für Investitionen immerhin liquide Mittel in Höhe von aktuell 35 Milliarden Dollar bereit. Doch schaut man sich die Investitionsstrategie der amerikanischen Finanzlegende näher an, muss Entwarnung gegeben werden.

Buffets Art, Geschäfte zu betreiben, kommt dem Selbstverständnis des deutschen Mittelständlers sehr nahe. Statt Firmenaufkäufe über Kredite zu finanzieren und diese den Unternehmen aufzuhalsen, setzt der Großinvestor auf Eigenmittel. Übernommene Unternehmen sollen nicht durch Hauruck-Maßnahmen schnell mehr Rendite abwerfen. Auch eine Filetierung für gewinnbringende Teilverkäufe liegt dem Multimilliardär fern. Stattdessen wird Geld für Investitionen in neue Produkte und neue Märkte bereitgestellt.

Der lange Atem, den Buffet bisher in seinen Beteiligungen gezeigt hat, passt ebenso gut zur Philosophie des deutschen Mittelstands wie die Ausrichtung auf traditionelle Branchen und den mittleren Technologiebereich. Eine Ausweitung der Finanzierungsoptionen durch Private Equity – zuletzt beliefen sich die Investitionen hierzulande nur auf 3,6 Milliarden Euro brutto – kann unter diesen Voraussetzungen gerade den mittelgroßen deutschen Familienunternehmen neue Wachstumsmöglichkeiten eröffnen.

(IW-Köln)

 

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