Finanzen Markt & Meinungen Startseite

 

UPDATE Kraftwerk in Slowenien abgeschaltet - EU löste Atom-Alarm aus

Berlin/Brüssel, 04.06.2008 21:36 Uhr (redaktion)

Nach einem Zwischenfall im Kühlsystem des slowenischen Atomkraftwerks Krsko hat die EU-Kommission europaweiten Alarm ausgelöst. Gabriel: Keine Gefahr für Deutschland nach Atom-Zwischenfall.

07:56 Uhr
Nach dem Zwischenfall im slowenischen Atomkraftwerk Krsko hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) Entwarnung gegeben. "Es gibt keine Gefahr für die deutsche Bevölkerung", sagte Gabriel der ARD. "Wir haben eine Meldung, bei der davon auszugehen ist, dass es keinen Austritt von Radioaktivität gegeben hat." Nun gehe es darum, das Problem in dem Reaktor in Slowenien zu beheben. Österreich forderte von der slowenischen Regierung die Aufklärung des Zwischenfalls.

Nach Angaben der EU-Kommission wurde am Mittwoch das Notfallsystem zum Informationsaustausch bei radioaktiven Vorfällen (ECURIE) zur Information aller 27-EU-Staaten eingeschaltet, nachdem im Hauptkühlsystem des Kraftwerks Krsko Kühlflüssigkeit ausgetreten war. Der Betreiber des Atomkraftwerks fuhr das Kraftwerk nach eigenen Angaben herunter. Ein Entweichen von Radioaktivität in die Umwelt wurde laut EU-Kommission nicht festgestellt.

Gabriel kritisierte die Berichterstattung der Medien über den Zwischenfall in Krsko. Meldungen über einen "Atomalarm" seien "überzogen" gewesen, da es so etwas wie einen europäischen Atomalarm gar nicht gebe. "Was wir haben, ist ein europaweites Informationssystem", sagte Gabriel. Dies diene dazu, alle zuständigen Behörden über Zwischenfälle wie in Krsko zu informieren. (AFP)

--------------------
04.06.2008 21:33 Uhr
Im Hauptkühlsystem des Atomkraftwerks im Südwesten des Landes sei Kühlflüssigkeit ausgetreten, erklärte die EU-Kommission. Es bestehe keine Gefahr für Menschen oder die Umwelt, sagte die Sprecherin der slowenischen EU-Ratspräsidentschaft, Maja Kocijancic. Es sei Wasser entwichen, jedoch "kein radioaktives Material". Der Betreiber des Atomkraftwerks teilte mit, das Kraftwerk sei präventiv heruntergefahren worden.

Das Atomkraftwerk werde derzeit in einen sicheren abgeschalteten Zustand gebracht, hieß es in der Erklärung der EU-Kommission weiter. Das Kraftwerk arbeite derzeit noch auf 22 Prozent seiner Kapazität. Ein Entweichen von Radioaktivität in die Umwelt sei bisher nicht festgestellt worden, teilte die EU-Kommission mit. Nach Angaben der EU-Kommission wurde das Notfallsystem zum Informationsaustausch bei radioaktiven Vorfällen (ECURIE) zur Information aller 27-EU-Staaten eingeschaltet. Bei der Zentrale sei um 17.38 Uhr ein Alarm aus Slowenien eingangen, nachdem das Entweichen des Kühlwassers in dem Atomkraftwerk bemerkt worden sei, heißt es in der Erklärung weiter.

Das Kraftwerk sei vorsichtshalber "für einige Stunden" heruntergefahren worden, um die Ursache des Fehlers zu finden und zu beheben, teilte der Betreiber der Anlage mit. "Eine Notabschaltung war nicht notwendig und die Störung dürfte keine Auswirkungen auf die Umwelt haben", hieß es weiter.

Das Atomkraftwerk in Krsko wurde im vergangenen November wieder in Betrieb genommen, nachdem es einen Monat für Instandsetzungsarbeiten vom Netz genommen worden war. Während der Arbeit wurde der Reaktor mit weiterer Dämmung versehen und 53 der 121 Brennstoffelemente wurden ausgetauscht. Zur Erhöhung der Sicherheit wurden zudem die technischen Systeme überarbeitet. Das Atomkraftwerk, das Slowenien und dem Nachbarland Kroatien gemeinsam gehört, wurde von dem japanisch-amerikanischen Unternehmen Westinghouse gebaut und ging 1983 ans Netz. Es produziert derzeit 20 Prozent des slowenischen und 15 Prozent des kroatischen Strombedarfs.

Die Bundesregierung bat ihre Leitstellen, den Vorfall zu prüfen, wie der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller (SPD), der Nachrichtenagentur AFP sagte. Greenpeace Deutschland stufte eine europaweite Warnung auf Anfrage als "sehr ungewöhnlich" ein.

(AFP)

 

» Zur Startseite von Finanzen Markt & Meinungen