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Neue Schwarz-Geld Konten aufgetaucht - Steuerskandal weitet sich aus

Frankfurt/Main, 02.08.2008 11:16 Uhr (redaktion)

Der Steuerskandal um Schwarzgeldkonten in Liechtenstein weitet sich aus: Dem Landgericht Rostock liegen nach einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" Belege für rund 1850 bisher unbekannte Konten deutscher Steuersünder vor.

Vor dem Gericht müssen sich seit April vier Männer verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, die Liechtensteinische Landesbank (LLB) mit insgesamt 2300 Kontodaten erpresst zu haben.

Einen Teil der Belege übergaben die Angeklagten gegen Zahlung von neun Millionen Euro der LLB. Die restlichen Unterlagen fehlten - bis am Freitag die Anwältinnen eines Angeklagten dem Gericht einen Stapel kopierter Kontobelege vorlegten. "Auf den Konten befinden sich überwiegend Millionenbeträge", sagte Verteidigerin Leonore Gottschalck-Solger der "FR". Laut Landgericht sollen die Daten in den nächsten Wochen geprüft und später den Steuerbehörden übergeben werden. Die LLB lehnte dem Blatt zufolge eine Stellungnahme ab.

Der Skandal um Schwarzgelder deutscher Steuersünder in Liechtenstein war im Februar 2008 durch eine Hausdurchsuchung bei Ex-Postchef Klaus Zumwinkel ins Rollen gekommen. Ein Mitarbeiter der LGT-Bank in Liechtenstein hatte 2002 in großem Umfang Kundendaten entwendet und sie später dem Bundesnachrichtendienst verkauft. Bei der Staatsanwaltschaft Bochum laufen derzeit insgesamt 350 Ermittlungsverfahren gegen mutmaßliche deutsche Steuersünder. Die Einleitung weiterer Verfahren gegen weitere 420 Verdächtige wird noch geprüft.

(AFP)

 

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