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Online-Einkauf bei Schnäppchenanbieter durchaus rentabel

Düsseldorf, 17.08.2008 12:23 Uhr (redaktion)

Verbraucherzentrale NRW mit positiven Überraschungen nach Stichprobe bei Live-Shopping Anbietern.

Mal gilt ein Sparangebot beim Live-Shopping zwölf (Myby.de), mal 72 (Dealirio.de), in der Regel aber 24 Stunden. Einige Portale habe sich auf Technik oder Kleidung, andere auf Schmuck oder Reisen spezialisiert; einige präsentieren ihre Schnäppchen schnörkellos, andere setzen auf den Spaßfaktor.

Erfreulich in jedem Fall: Schnäppchenjäger können oft erheblich sparen. Das zeigt eine Stichprobe der Verbraucherzentrale NRW. Bei insgesamt zehn Live-Shopping-Anbietern wählten die Tester jeweils zwei Produkte aus. Stets handelte es sich dabei um technisches Gerät wie etwa Bierzapfanlage oder Computermonitor. Dann bemühten sie gleich sechs verschiedene Suchmaschinen, die das Internet nach Billigpreisen durchforsten, um die kurzfristigen Offerten zu knacken.

Fast immer vergebens. Bei 19 von 20 Geräten waren die Live-Shopping-Angebote nicht zu schlagen. Chancenlos waren selbst die billigsten Verkäufer, die die Suchmaschinen ausspuckten. Sie verlangten von 3,6 Prozent bei einem TFT-Monitor (Preisbock.de) bis zu satten 51,7 Prozent bei einem Weltempfänger (Guut.de) mehr. Im Durchschnitt lagen die Billig-Händler so um mehr als ein Fünftel (20,8 Prozent) über der Live-Shopping-Konkurrenz.

Doch trotz des Gesamterfolges: Auch Live-Shopping hat seine Haken. Für den gezielten Billigeinkauf beispielsweise taugen die Seiten nicht. Denn stets ist es eine Überraschung, welches Produkt für wenige Stunden frei geschaltet wird. Da erscheint es wie ein Lottogewinn, wenn ausgerechnet das bereits vorher ins Visier genommene Modell einer Digitalkamera dabei wäre.

So manche Offerte entzieht sich zudem dem Preisvergleich. Da wird einfach eine „Pastamaschine” oder eine „Gartensteckdose” beworben: ohne den Hersteller oder den Typ zu benennen. Einen mit Nummern und Buchstaben gekennzeichneten Markenfernseher fanden die Tester der Verbraucherzentrale NRW weder in den Preisdatenbanken noch auf den deutschen Internetseiten des Herstellers.

Tröstlich nur: Wer sich unter dem psychologischen Druck zum unbedachten Klick verleiten lässt, kann auf das gesetzliche Widerrufsrecht bauen. Es gewährt bei jedem Internetkauf 14 Tage, um die Ware daheim in Ruhe zu begutachten. Entspricht das Produkt nicht den Vorstellungen, kann es ohne Angabe von Gründen wieder zum Händler geschickt werden. Geld und Portokosten (bei Kaufbeträgen ab 40 Euro) gibt´s retour.

Dass Sprüche wie „wenn weg, dann weg” durchaus ihre Berechtigung haben können, zeigt der Check der Düsseldorfer Verbraucherschützer. So war bereits am späten Nachmittag jedes fünfte Schnäppchen (vier von 20) ausverkauft.

Deutliche Unterschiede finden sich auch bei den Bezahlmöglichkeiten. Wie bei der Mafia üblich, besteht „der Pate” von Schutzgeld.de stets auf Vorkasse oder Barzahlung. Seine Devise: erst das Geld, dann die Ware. Andere Portale akzeptieren Kreditkarten, ziehen das Geld per Lastschrift oder teurer Nachnahme ein. Verbraucherschützers Liebling, die Zahlung nach Erhalt der Ware per Rechnung, offerierte hingegen kein Live-Shopping-Portal im Test.

In der Stichprobe waren die Live-Shopping-Portale:
Alternate.de (Klick auf ZackZack), Dealirio.de, Eltronics.de, Guut.de, Ibood.de, Myby.de (Klick auf Mylight), Onedealoneday.de, Preisbock.de, Schutzgeld.de, Topvision24.de.

Folgende Preissuchmaschinen waren im Einsatz:
Billiger.de, Evendi.de, Guenstiger.de, Idealo.de, Kelkoo.de, Preissuchmaschine.de.

(Quelle: Verbraucherzentrale NRW)
(Foto: pixelio)

 

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