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UPDATE Details zur Dresdner Bank Übernahme durch die Commerzbank

Frankfurt/Main, 28.08.2008 09:25 Uhr (redaktion)

Commerzbank zahlt rund 8,8 Mrd. Euro für die Dresdner Bank. Kaufpreis zu 1,6 Mrd. Euro in bar, Rest in Aktien. Teile der Asset Management-Aktivitäten für 700 Millionen Euro geht an die Allianz. Mittelstand soll noch stärker im Fokus liegen.

31.08.2008; 21:17 Uhr
Die Commerzbank AG und die Allianz SE haben sich auf den Verkauf von 100 % an der Dresdner Bank AG an die Commerzbank für etwa 8,8 Milliarden Euro geeinigt. Die Allianz erhält zusätzlich einen Beitrag für einen Trust zur Risikoabdeckung spezieller ABS-Anlagen der Dresdner Bank in Höhe von bis zu 975 Millionen Euro. Die Aufsichtsräte der Commerzbank und der Allianz haben der Vereinbarung in ihren Sitzungen am 31. August 2008 zugestimmt. Die Transaktion erfolgt in zwei Schritten und soll spätestens Ende 2009 abgeschlossen sein. Sie steht unter Vorbehalt der aufsichts- und kartellrechtlichen Genehmigungen.

Im ersten Schritt der Transaktion erwirbt die Commerzbank voraussichtlich bis spätestens Anfang 2009 mindestens 60,2 % der Dresdner Bank-Anteile. Die Allianz erhält dafür rund 163,5 Millionen neue Commerzbank-Aktien und beteiligt sich so mit rund 18,4 % an der Commerzbank. Wird der volumengewichtete Einmonats-XETRA-Durchschnittskurs (20,80 Euro je Aktie) zugrunde gelegt, haben diese Aktien einen Wert von rund 3,4 Milliarden Euro. Die Commerzbank zahlt darüber hinaus rund 1,6 Milliarden Euro in bar. Zusätzlich verkauft die Commerzbank wesentliche Teile der Asset Management-Aktivitäten (cominvest) für 700 Millionen Euro an die Allianz. Die Commerzbank erhält dafür Dresdner Bank-Aktien.

"Wir nutzen eine einmalige Chance und machen die Commerzbank zur führenden Privat- und Firmenkundenbank in Deutschland", fasste Martin Blessing, der Sprecher des Vorstands der Bank, zusammen. "Wir formen einen Marktführer mit europäischem Format und schaffen Mehrwert für unsere Aktionäre. Zugleich sichert die Transaktion langfristig viele attraktive Arbeitsplätze, auch wenn wir leider nicht alle Stellen erhalten können." Die Transaktion ist ein Meilenstein in der deutschen Bankenkonsolidierung und stärkt unseren Wirtschaftsstandort", sagte Michael Diekmann, der Vorstandsvorsitzende der Allianz.

Die neue Commerzbank wird sich auf die Segmente Privat- und Geschäftskunden, Mittelstandsbank, Mittel- und Osteuropa, Corporates & Markets (einschließlich Public Finance) sowie Commercial Real Estate konzentrieren.

Das in den vergangenen Jahren entwickelte erfolgreiche Geschäftsmodell der Commerzbank wird weitgehend unverändert fortgeführt. Auch die strategische Ausrichtung als kundenorientierte, auf Deutschland fokussierte Großbank mit starkem Standbein in Mittel- und Osteuropa bleibt bestehen. Das Segment Privat- und Geschäftskunden, die Mittelstandsbank sowie die Mittel- und Osteuropa-Aktivitäten werden wie bisher die wichtigsten Wachstumstreiber sein.

Im Geschäft mit vermögenden Kunden ergänzen sich beide Häuser. Durch die Stärke der Dresdner Bank kann die neue Commerzbank deutlich aufschließen und wird Nummer Zwei in diesem Markt in Deutschland. Die Dresdner Bank hatte in jüngster Vergangenheit in erheblichem Umfang in den Ausbau ihrer nationalen und internationalen Präsenz investiert und wird dies mit einbringen.

Im Firmenkundengeschäft wird die führende deutsche Mittelstandsbank ihre Position ebenfalls zusätzlich stärken. Insgesamt werden nach der Übernahme rund 100.000 Firmenkunden betreut. Die Bank wird Unternehmen und Unternehmern weiterhin als langfristig orientierter, auf die Bedürfnisse des deutschen Marktes fokussierter Partner zur Seite stehen. Auch das Firmenkundengeschäft soll auf Basis des kundenorientierten und profitablen Vertriebsmodells der Commerzbank vereint werden.

(Quelle: Equity Story)

31.08.2008 Die erste außerordentliche Aufsichtsratssitzung ist beendet, die erste Entscheidung gefallen: Der Aufsichtsrat des Versicherungsriesen Allianz hat nach Informationen des "Handelsblattes" sein Okay für den Verkauf der Dresdner Bank gegeben. In der Nacht haben sich demnach bereits die Verhandlungsteams der Dresdner-Mutter Allianz und der Commerzbank geeinigt. Bei der Allianz war dazu zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Die Commerzbank strebt eine Dresdner-Übernahme in zwei Schritten an. Ein neues Institut aus Commerzbank und Dresdner Bank wäre mit einer Bilanzsumme von knapp 1,1 Billionen Euro deutliche Nummer Zwei in der deutschen Bankenbranche hinter der Deutschen Bank mit einer Bilanzsumme von fast zwei Billionen Euro. Die Allianz hatte zuletzt lediglich "fortgeschrittene Gespräche zur weiteren Entwicklung der Dresdner Bank" bestätigt und wollte auch am Sonntag zunächst keinerlei Stellungnahme zu der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung abgeben. (Spiegel)

29.08.2008 Eine Fusion von Commerzbank und Dresdner Bank rückt in greifbare Nähe. Die Vorstände von Commerzbank und der Dresdner-Muttergesellschaft Allianz einigten sich Finanzkreisen zufolge in der Nacht zum Freitag über die wichtigsten Punkte. Damit öffneten sie die Tür für die größte Bankenübernahme in Deutschland seit dem Kauf der HVB durch die italienische UniCredit 2005. Dies könnte zum Abbau von mehreren Tausend Stellen führen.

Am Sonntag treffen sich die Aufsichtsräte von Allianz und Commerzbank, um über die letzten Details zu beraten und den Deal in trockene Tücher zu bringen. Damit wäre für die Allianz ein gut siebenjähriges Engagement beendet, das sie Milliardensummen kostete und von Beginn an die Erwartungen nicht erfüllte.

Die Allianz erklärte am Freitag lediglich, sie führe fortgeschrittene Gespräche zur weiteren Entwicklung der Dresdner Bank. "Ob diese zu einem Abschluss führen, ist noch offen", hieß es in der zweizeiligen Mitteilung. Im Rennen um die Dresdner ist Kreisen zufolge noch die China Development Bank (CDB).

Der derzeit mit der Commerzbank diskutierte Plan sehe vor, dass sie zunächst nur 51 Prozent der Dresdner Bank erwerbe, die restlichen 49 Prozent sollten dann im nächsten Jahr übergehen, sagten mehrere mit den Verhandlungen vertraute Personen Reuters. Grund dafür ist die relativ geringe Kapitalkraft der Commerzbank. Sie kommt auf einen Börsenwert von knapp über 13 Milliarden Euro und ist damit nicht viel größer als die Dresdner Bank, deren Wert Analysten auf neun Milliarden taxieren. Zwar könnte sich die Commerzbank auf umfangreiche Kapitalerhöhungen stützen. Ob die Aktionäre diese aber im aktuellen Marktumfeld mittragen würden, ist fraglich. Spekuliert wird daher, dass die Bank ihre Fondsgesellschaft Cominvest und ihre Anteile an Linde verkauft, was nach Einschätzung von Analysten zusammen rund drei Milliarden Euro bringen könnte. Die Allianz wird zudem wohl mit einem Anteil von bis zu 30 Prozent an dem neuen Institut beteiligt bleiben, um sich eine exklusive Vertriebspartnerschaft für ihre Versicherungen zu sichern.

(Thomson Reuters)

29.08.2008 Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, das sich die Vorstände der Commerzbank und der Dresdner-Mutter Allianz in der Nacht in Grundzügen über die Dresdner Bank geeinigt haben. Das erfuhr Reuters am Freitag von zwei mit der Angelegenheit vertrauten Personen. In einem ersten Schritt werde die Commerzbank 51 Prozent der Dresdner Bank erwerben. Die restlichen 49 Prozent würden dann im kommenden Jahr übergehen. (Thomson Reuters)

28.08.2008 Als Favorit für die Übernahme gilt die Commerzbank. Dafür spricht auch, dass die Allianz wie auch die Commerzbank nach Angaben vom Donnerstag für Sonntag außerordentliche Sitzungen ihrer Aufsichtsräte einberufen haben. Beide Gremien müssten einer solchen Transaktion zustimmen.

Das größte Problem der Commerzbank ist ihre relativ geringe Kapitalkraft. Mit einer Marktkapitalisierung von knapp über 13 Milliarden Euro ist das Frankfurter Institut nicht viel mehr wert als die Dresdner Bank, die Analysten auf neun Milliarden Euro taxieren. Zwar holte sich die Commerzbank von der Hauptversammlung umfangreiche Genehmigungen für eine Kapitalerhöhung ein. Ob die Aktionäre diese mittragen würden, ist aber fraglich. Spekuliert wird daher, dass die Commerzbank der Allianz ihre Fondsgesellschaft Cominvest anbietet und sich von ihrer knapp zehnprozentigen Beteiligung am Gaskonzern Linde trennt. Allein der Aktienverkauf könnte rund 1,4 Milliarden Euro in die Kasse spülen.

09:21 Uhr Etwa die Hälfte davon fielen in Deutschland weg, berichtete das "Handelsblatt" am Donnerstag unter Berufung auf Beteiligte der Fusionsverhandlungen zwischen dem Dresdner-Eigentümer Allianz und der Commerzbank. Damit fiele jede siebte der zusammen 63.000 Stellen weg. Besonders betroffen wäre davon dem Bericht zufolge die Londoner Investmentbank Dresdner Kleinwort. Ein solcher Stellenabbau könne aber ohne Kündigungen ablaufen.

Eine Entscheidung über die Zukunft der Dresdner Bank dürfte am Wochenende fallen. Dann könnten Aufsichtsratssitzungen bei der Allianz und der Commerzbank stattfinden. Alternativ zu einem Verkauf an die Frankfurter Bank verhandelt die Allianz Kreisen zufolge ernsthaft mit der China Development Bank (CDB). Bei einer Übernahme durch die Chinesen gäbe es weit weniger Überlappungen. Die Gewerkschaft Verdi steht einem Verkauf der Dresdner an die CDB deshalb aufgeschlossen gegenüber. Sie fürchtet bei einer Übernahme durch die Commerzbank den Wegfall von bis zu 15.000 Stellen.

(Thomson Reuters)

 

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