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Mehr Geld für Ärzte bedeutet Mehrbelastung für Patienten

Berlin, 29.08.2008 10:27 Uhr (redaktion)

Die Enigung der Ärzte mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung bringt ihnen knapp 10% mehr ein. Diese Honorarerhöhung wird das Portemonnaie des Patienten schmälern.

Ärzte und der unabhängige Schlichter überstimmten in der entscheidenden Runde am Donnerstagabend in Berlin die Kassen und setzten gemeinsam eine Anhebung der Vergütungen in einem Volumen um mindestens 2,5 Milliarden Euro durch.

Das Bundesgesundheitsministerium und die niedergelassenen Ärzte begrüßten das Verhandlungsergebnis. Die Kassen, die die Vergütungssteigerungen finanzieren müssen, sagten schmerzliche Belastungen für die Versicherten voraus.

"Das ist die höchste Steigerung der Gesamtvergütung seit Bestehen der ärztlichen Selbstverwaltung", kommentierte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Köhler. Die Kernforderungen der KBV sah Köhler weitgehend erfüllt. Die Trennung der Honoraranteile für Haus- und Fachärzte könne beibehalten werden. Zugleich erlitten Ärzte und Psychotherapeuten in den alten Bundesländern keine Honorarverluste. Für die Ost-Bundesländer ergebe sich eine Angleichung der gezahlten Vergütung je Versichertem auf durchschnittlich 90 Prozent des Westniveaus. "Dies ist ein erster richtiger Schritt, kann aber nicht der letzte sein", sagte Köhler.

"Diese massive Honorarerhöhung werden leider alle Versicherten deutlich in ihren Portemonnaies spüren", kritisierte dagegen der Verhandlungsführer der Krankenkassen, Johann-Magnus von Stackelberg, in einer ersten Reaktion.


(Thomson Reuters)
(Foto: pixelio;voghen)

 

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