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UPDATE Postbank und Deutsche Bank nähern sich an - aktuelle Informationen

Bonn/Frankfurt, 11.09.2008 17:47 Uhr (redaktion)

Die Deutsche Bank wird nach Informationen von "Welt Online" etwas mehr als 55 Euro pro Postbank-Aktie bezahlen. Das entspreche einem Gesamtpreis von rund 2,7 Milliarden Euro für den zunächst angestrebten Anteil von 29,75 Prozent an der Post-Tochter.

Dem Bericht zufolge hat sich die Deutsche Bank ein Vorkaufsrecht für die etwas mehr als 20 Prozent gesichert, die die Deutsche Post weiterhin an der Postbank halten wird. Die Deutsche Bank habe erstmals nach einem Jahr das Recht, weitere Aktien zu einem bereits jetzt festgelegten Basispreis zu erwerben. Diese Option laufe nach drei Jahren aus. Die Deutsche Post wiederum könne die Postbank-Aktien nach knapp zwei Jahren der Deutschen Bank zu einem ebenfalls bereits festgesetzten Preis andienen. Sollte diese dann ablehnen, habe die Post das Recht, die Aktien an andere Interessenten zu verkaufen. Diese Put-Option laufe ebenfalls nach drei Jahren aus.

Nach dem Einstieg bei der Postbank solle die Deutsche Bank zwei Jahre Zeit für den Kauf der übrigen Anteile bekommen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" ohne Angabe von Quellen. Deutsche Post und Deutsche Bank verhandelten über einen Zeitplan bis zum Jahr 2010, in dem beide Seiten unter genau festgelegten Bedingungen Verkaufs- und Kaufoptionen ausüben könnten. Die Vereinbarung sehe einen Kaufpreis in einer Größenordnung von 2,5 Milliarden Euro für die Beteiligung von knapp 30 Prozent vor. Die Post hält derzeit 50 Prozent plus eine Aktie an der Postbank. Der Aufsichtsrat des Logistikkonzerns will sich am Freitag treffen, um über den Verkauf der Postbank zu entscheiden.

Die künftige Zusammenarbeit zwischen Deutscher Bank und Postbank läuft dem Bericht der "FAZ" zufolge vermutlich auf eine Zwei-Marken-Strategie hinaus: Die Deutsche Bank wolle über die Filialen der Postbank weiter in das Privatkundengeschäft vorstoßen. Auch längerfristig werde sie am dichten Filialnetz der Post-Tochter nicht rütteln.

Neben dem Angebot der Deutschen Bank liege der Post auch eine Offerte der spanischen Bankengruppe Santander vor, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise. Die Banco Santander sei jedoch an der Übernahme des kompletten Aktienpaketes der Deutschen Post interessiert. Post-Chef Frank Appel bevorzuge jedoch den Einstieg der Deutschen Bank, berichtet das Blatt. Appel verspreche sich von der Beteiligung der Deutschen Bank an der Postbank in Höhe von zunächst 30 Prozent Kursgewinne bei einem späteren Verkauf der Restbeteiligung in Höhe von 20 Prozent.

 

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