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Rettung des US-Versicherers AIG in Aussicht

New York/Frankfurt, 17.09.2008 08:37 Uhr (redaktion)

Die US-Notenbank (Fed) leiht AIG bis zu 85 Milliarden Dollar (rund 60 Milliarden Euro) und übernimmt zum Ausgleich 79,9 Prozent der AIG-Aktienanteile. Die Zentralbank kann gegen AIG-Dividenden-Beschlüsse ein Veto einlegen. Die internationalen Finanzmärkte beruhigten sich.

Der Plan zur Rettung von AIG beruht laut einer Erklärung der Fed auf der Regelung in Abschnitt 13 ihrer Gründungsakte. Das Darlehen von bis zu 85 Milliarden Dollar sei zu Bedingungen eingeräumt worden, mit denen "die Interessen der US-Regierung und der Steuerzahler" gewahrt würden. Als Garantie für die Unterstützung können sämtliche Guthaben der AIG herangezogen werden. Die Aktiva wurden Ende Juni mit 1050 Milliarden Dollar angegeben. AIG hat 74 Millionen Kunden. Für den Konzern arbeiten weltweit 116.000 Beschäftigte.

US-Präsident George W. Bush erklärte, der Rettungsplan der Fed werde "die Stabilität auf den Finanzmärkten fördern". Zunächst hatte die US-Notenbank die Privatbanken Goldman Sachs und JPMorgan aufgefordert, die erforderlichen Summen zur Rettung der AIG aufzubringen. Dieser Plan scheiterte, als die Börsennotierung von AIG stark abrutschte. Der Konzern erklärte, die Versicherungsverträge der Kunden seien nicht in Gefahr.

Nach dem Eingreifen der US-Notenbank für die AIG-Rettung beruhigten sich die Börsen in Asien. Der Nikkei-Index in Tokio legte im Morgenhandel um gut zwei Prozent zu, während er am Vortag noch fast fünf Prozent eingebüßt hatte. Auch die Börsen in Seoul, Manila, Taipeh und Jakarta tendierten freundlicher. Die japanische Zentralbank gab unterdessen weitere drei Billionen Yen (20 Milliarden Euro) frei, um den Markt zu stabilisieren. Sie ließ den Leitzins erwartungsgemäß unverändert. Auch die Fed beließ den Leitzinssatz bei 2,0 Prozent.

(AFP)

 

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