Beteiligungsbranche (Private Equity) könnte von der Finanzkrise profitieren

Die European Private Equity and Venture Capital Association (EVCA) äußert sich zufrieden über die jüngsten Stellungnahmen des Europäischen Parlaments zur Private Equity-Branche: In zwei Reports der Ausschüsse ECON (Ausschuss für Wirtschaft und Währung) und JURI (Rechtsausschuss) stellte das Parlament fest, dass die Beteiligungsindustrie keine Mitschuld an der aktuellen Finanzkrise trägt und bekräftigte außerdem ihre Schlüsselrolle für die europäische Wettbewerbsfähigkeit, die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen sowie die Entwicklung von Innovationen. Darüber hinaus bestätigen die Gutachten eine Auffassung, die der europäische Branchenverband seit Jahren vertritt: Die Regulierung der Private Equity-Branche erfolge sowohl durch nationale als auch durch EU-Anforderungen, und zusätzlich durch die eigenen Standards, die sich die Branche gesetzt habe.

Beide Reports sollen heute vom Europäischen Parlament bewilligt werden. Für die EVCA ist inhaltlich wesentlich, dass

• nun zwischen Private Equity und Hedge Fonds explizit unterschieden wird,
• die Bedeutung gleicher Wettbewerbsbedingungen für alle Unternehmen anerkannt wird (Private Equity-finanziert oder nicht),
• die Effektivität der selbst auferlegten Regulierung der Branche ebenso anerkannt wird wie die Regulierung durch nationale Aufsichtsbehörden,
• die Aufnahme von Fremdkapital (Leverage) bei Private Equity-Transaktionen nicht länger künstlich eingeschränkt wird,
• Private Equity und seine Rolle im europäischen Finanz- und Wirtschaftssystem in beiden Berichten positiv beurteilt werden.