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D&O-Schutz für den Mittelstand in den USA weit verbreitet

Köln, 24.09.2008 09:07 Uhr (redaktion)

Bekanntlich schwappen Entwicklungen aus den USA (ausser die Finanzkrise) mit Zeitverzögerung auf den deutschen Markt. Towers Perrin untersucht die Prämienentwicklungen für Managerversicherungen.

Was ist eine D&O Versicheurng?
Die "Directors and Officers Liability" (D&O) ist eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, die ein Unternehmen für seine Organe und leitenden Angestellten abschließt. Es handelt sich also um eine Versicherung zugunsten Dritter die zu der Art der Berufshaftpflichtversicherungen gezählt wird.

Seit vier Jahren befinden sich die Prämien für
D&O-Versicherungen (Directors and Officers Liability) im U.S.-Markt im freien
Fall. Dieser Trend hält auch im Jahr 2007 an. Dies zeigt die Studie zum D&OVersicherungsmarkt,
die Towers Perrin in den USA zum 30. Mal durchgeführt hat
und deren Ergebnisse seit kurzem verfügbar sind. Der Blick auf den nordamerikanischen
Markt lohnt sich, da die D&O-Versicherung dort eine sehr viel längere
Tradition als in Deutschland hat. Entwicklungen in den USA sind häufig leicht
zeitverzögert auch auf dem deutschen Markt zu beobachten. Im vergangenen
Jahr hat Towers Perrin erstmals auch in Deutschland Unternehmen zu ihrer
D&O-Versicherung befragt. Die Ergebnisse dieser Studie sind seit Januar dieses
Jahres erhältlich.

D&O-Schutz für den Mittelstand in den USA weit verbreitet
Die knapp 3.000 Teilnehmer der U.S.-Studie zahlten im Jahr 2007 eine durchschnittliche
Prämie von US $ 148.118 für ihre D&O-Versicherung. Im Jahr 2006
waren dies noch US $ 228.054. Dabei ist jedoch zu beachten, dass der Teilnehmerkreis
der beiden Studien nicht identisch ist. Bei Unternehmen, die in beiden
Jahren an der Umfrage teilgenommen haben, sind die Beiträge im Durchschnitt
um 14 Prozent gesunken.

In der deutschen D&O-Studie aus dem Jahr 2007 betrug die Durchschnittsprämie
€ 441.667. Dieser deutlich höhere Wert kommt dadurch zustande, dass bei
der Umfrage in Deutschland in besonders hohem Maße große Aktiengesellschaften
als Teilnehmer gewonnen werden konnten. In der U.S.-Studie sind kleine und
mittlere Unternehmen sehr viel stärker vertreten. Der Vergleich der Prämien nach
Unternehmensgröße zeigt aber, dass in den USA deutlich höhere Prämien gezahlt
werden (siehe Tabelle 1). „Eine D&O-Deckung wird auch für den deutschen
Mittelstand zunehmend üblich werden. Bei den derzeitigen Niedrigpreisen ist der
Anreiz für kleine und mittlere Unternehmen groß“, sagt Stephan Westphal, Berater
bei Towers Perrin.

Verbesserte Bedingungen
Während die U.S.-Studie also vor allem für Großunternehmen einen fortgesetzten
Rückgang der Durchschnittsprämien im Jahr 2007 belegt, lässt sich auch an
den Antworten auf die Frage nach Änderungen in den Versicherungsbedingungen
das ungebrochen weiche Marktumfeld ablesen: 61 Prozent der Studienteilnehmer
konnten für das Jahr 2007 die Bedingungen zu ihren Gunsten verändern,
nur für 3 Prozent der Befragten haben sich nachteilige Änderungen ergeben.

Kein eindeutiger Trend bei den Deckungssummen
Bei der Entwicklung der Versicherungssummen ist dagegen kein eindeutiger
Trend feststellbar. Das durchschnittliche Limit aller Teilnehmer ist um ca. 15 Prozent
zurückgegangen, für Teilnehmer mit einer Bilanzsumme über US $ 5 Mrd.
dagegen sind die Versicherungssummen gestiegen (siehe Tabelle 2). Auch die
Wiederholungsteilnehmer am Survey erhöhten ihre Deckungssumme um durchschnittlich
9 Prozent.

D&O-Schutz für Non-Profits
Interessant ist auch der Blick auf den Non-Profit-Bereich: In den USA ist D&OSchutz
für gemeinnützige Organisationen keine Seltenheit. Die Prämien liegen
deutlich niedriger: Zwischen durchschnittlich US $ 4.335 und US $ 24.356 zahlen
Non-Profits je nach Organisationsgröße für die Absicherung ihrer Vorsitzenden. In
dem Geschäftsfeld liegt dennoch Potenzial: 2007 gab es 67 Prozent mehr Nachfragen
seitens der Organmitglieder von gemeinnützigen Organisationen nach einer
Managerhaftpflicht-Police (2006: 32 Prozent). Im deutschen Markt ist das noch Zukunftsmusik.
Doch auch bei den Non-Profit-Organisationen hierzulande gibt es erste
Überlegungen zum D&O-Versicherungsschutz für Vorsitzende.

Über Towers Perrin
Towers Perrin ist ein weltweit tätiges Beratungsunternehmen, das Unternehmen unterstützt,
ihre Performance durch innovative Lösungen im Personal-, Risiko- und Finanzmanagement
zu optimieren.
Im Geschäftsfeld Risk & Financial Services bietet Towers Perrin Kompetenz im Risikound
Kapitalmanagement, Rückversicherungs-Brokerage sowie in der aktuariellen Beratung
an. Dazu gehören Enterprise Risk Management, Financial & Regulatory Reporting,
M&A, Risikomanagement von Pensionszusagen, Produkt-, Markt- und Vertriebsstrategien
sowie umfassende Geschäftsanalysen. Der unter der Marke Tillinghast agierende
Bereich von Towers Perrin berät Unternehmen der Versicherungsbranche.

 

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