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UPDATE Jörg Haider Rechtspopulist FPÖ Gründer starb bei Verkehrsunfall

Wien, 11.10.2008 09:57 Uhr (redaktion)

Der 58-jährige Kärntner Landeshauptmann starb nach Angaben der Klagenfurter Polizei am Samstagmorgen bei einem Autounfall, wie die Nachrichtenagentur APA berichtete.

Der 58-Jährige verlor kurz nach 01.15 Uhr morgens auf dem Heimweg von einer Feier die Kontrolle über seinen Wagen. Das Auto streifte eine Böschung und überschlug sich mehrmals. Der Kärntner Regierungschef starb an schweren Kopf- und Brustverletzungen. Er war allein unterwegs.

Der Wagen Haiders sei erst nach etwa 35 Metern zertrümmert zum Stehen gekommen, sagte der Klagenfurter Polizeichef Ernst Frießnegger. Davor habe das Auto einen Zaun durchbrochen und sei gegen ein Verkehrsschild und einen Betonsockel geprallt. Kurz vor dem Unfall habe Haider ein Auto überholt, sagte Frießnegger.

Haider habe sich das Wochenende freigenommen und auch seinem Chauffeur freigegeben, sagte sein Stellvertreter Gerhard Dörfler. Er fuhr nachts im Dienstwagen zu seinem Haus im Bärental. Haiders Familie plante am Samstag ein Fest zum 90. Geburtstag seiner Mutter. Trauernde legten an der Unfallstelle und vor Haiders Regierungssitz Blumen nieder und zündeten Kerzen an.

Österreichs Politiker nahmen Haiders Tod mit Bestürzung auf. Er sei nicht unumstritten gewesen, aber ein Politiker "von großer Begabung und Talent", sagte Präsident Heinz Fischer. "Es ist eine menschliche Tragödie", fügte er hinzu. Bundeskanzler Alfred Gusenbauer sagte, Haider habe die österreichische Innenpolitik über Jahrzehnte geprägt.

"Für uns ist das wie ein Weltuntergang", sagte Haiders Sprecher Stefan Petzner laut APA. Haiders damalige Freiheitliche Partei Österrreichs (FPÖ) war aus den Parlamentswahlen 1999 als zweitstärkste Kraft hinter der konservativen ÖVP hervorgegangen und von ÖVP-Chef Schüssel in eine Regierungskoalition geholt worden. Haider selbst war im Kabinett nicht vertreten, da er wegen seiner zahlreichen umstrittenen Äußerungen zum Nationalsozialismus als untragbar galt. So hatte er Konzentrationslager als "Straflager" bezeichnet und von einer "ordentlichen Beschäftigungspolitik" des Dritten Reichs gesprochen. (AFP)

(Foto: Amt der Kärntner Landesregierung)

 

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