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Studie: Verwendung von Lebens- oder private Rentenversicherung

München, 21.10.2008 09:48 Uhr (redaktion)

Jeder zweite Bundesbürger denkt erst kurz vor Auszahlung über seine Lebens- oder private Rentenversicherung nach. Assekuranz entdeckt Wiederanlagemarkt.

Der Trend der letzten Jahre setzt sich weiter fort: war es 2002 noch jeder vierte Kunde, der erst bis zu drei Monate vor einer anstehenden Auszahlung seiner Lebens- oder privaten Rentenversicherungen Überlegungen über die weitere Verwendung des Auszahlungsbetrags angestellt hat, ist es 2008 jeder Zweite. Je höher allerdings der zu erwartende Auszahlungsbetrag ist, desto früher machen sich die Versicherten auch Gedanken über die weitere Verwendung des Geldes. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der Finanzmarktforschung von TNS Infratest unter insgesamt 2.518 Bundesbürgern, die zwischen dem 22. Mai und 22. Juni 2008 telefonisch befragt wurden.

Das Thema Wiederanlage fälliger Lebens- bzw. privater Rentenversicherungen ist von den Finanzdienstleistern längst als hochinteressanter und potenzieller Geschäftsbereich erkannt. „Jedes Jahr zahlt die Lebensversicherungsbranche viele Milliarden Euro aus Ablaufleistungen an ihre Kunden aus. Während dieser Markt von den deutschen Versicherern vor einigen Jahren noch kaum beachtet wurde und Banken die Potenziale hier nahezu alleine abschöpften, ist nun zu spüren, dass die Assekuranz sich verstärkt um das Kapital aus Lebens- und privaten Rentenversicherungen bemüht“, sagt Manfred Kreileder, Bereichsleiter in der Finanzforschung von TNS Infratest.

Mit 37 Prozent geben Auszahlungsempfänger das Geld noch immer am häufigsten für Anschaffungen, wie z.B. Autos, Reisen, etc. aus. In jedem fünften Fall werden Kredite von dem frei werdenden Kapital getilgt. Ebenfalls beliebt ist der Erwerb bzw. die Renovierung von Immobilien. „Dieses Ergebnis lässt erkennen, dass die Deutschen einen Großteil der Auszahlungssumme aus Lebens- bzw. privaten Rentenversicherungen nicht neu anlegen“, so Kreileder.

„Am beliebtesten unter den Geldanlagen sind kurzfristige Anlagemöglichkeiten ohne feste Laufzeit. Diese Beobachtung zeigt, dass Wiederanlageprodukte stark an diesem Aspekt ausgerichtet werden müssen. Banken können diesem Punkt leichter gerecht werden als Versicherungen, da ihre Abschlussquoten noch immer deutlich über denen der Versicherungsgesellschaften liegen. Die ältere Bevölkerung, die klassischer Weise die Auszahlungen erhält, möchte sich nicht langfristig binden, sondern dieses flexibel und ohne feste Laufzeit anlegen“, führt Kreileder aus.

Hintergrundinformationen
Diese Ergebnisse wurden im Rahmen eines Spezialteils einer repräsentativen Mehrbezieherstudie der TNS Infratest Finanzforschung erhoben. An dieser Studie beteiligen sich insgesamt 37 Finanzdienstleister in Deutschland. Dazu werden jährlich 30.000 persönliche computergestützte Interviews mit Deutschen ab 14 Jahre geführt. Die Befragung verteilt sich auf 12 Wellen jährlich mit je 2.500 Befragten. Für diese Untersuchung zum Thema „Wiederanlage von Ablaufleistungen der Lebensversicherung bzw. privaten Rentenversicherung“ wurden im Zeitraum zwischen dem 22. Mai und 22. Juni 2008 insgesamt 2.518 Personen ab 14 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland befragt. Dieses Thema wird seit 1996 im mehrjährigen Abstand erhoben und bildet die Entwicklung im Bereich der Wiederanlage von frei werdenden Geldern aus abgelaufenen bzw. gekündigten Lebens- und Rentenversicherungen in der deutschen Bevölkerung ab.

(Quelle: TNS Infratest)
(Foto: pixelio)

 

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