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Unfallversicherungen bei Bundesbürgern immer beliebter - Allianz ist Marktführer

Köln, 22.10.2008 10:21 Uhr (redaktion)

Der Abschluss privater Unfallversicherungen in Ergänzung zur arbeitgeberfinanzierten gesetzlichen Berufsunfallversicherung erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit und stellt für die Assekuranz eine profitable Ertragsquelle dar.

Rund jeder dritte Bundesbürger (31%) besitzt eine solche Police zur Absicherung akuter wie langfristiger finanzieller Folgen von Unfällen in der Freizeit. Besonders stark verbreitet ist die private Unfallversicherung mit 37 Prozent in den neuen Bundesländern. In den alten Bundesländern liegt die Besitzquote seit dem Jahr 2000 stabil bei rund 29 Prozent.

Dies zeigt der aktuelle „Kundenmonitor Assekuranz 2008“ des Marktforschungs- und Beratungsinstituts psychonomics AG zum Schwerpunktthema „Private Unfallversicherung“. Mehr als 2.000 Bundesbürger ab 14 Jahren wurden repräsentativ zum Besitz privater Unfallpolicen, zu ihren Abschlussmotiven sowie zu ihren Einstellungen zu unterschiedlichen Formen privater Unfallversicherungen befragt.

Unangefochtener Marktführer in der privaten Unfallversicherung ist nach wie vor die Allianz mit einem Marktanteil von aktuell rund 22 Prozent; erst mit deutlichem Abstand folgen die HUK-Coburg und die Hamburg-Mannheimer mit jeweils etwa 5 Prozent.

Marktpotenzial noch nicht ausgeschöpft
Die subjektiv wahrgenommene Bedeutung einer privaten Unfallversicherung im Rahmen der privaten Vorsorgestrategie hat in letzter Zeit zwar insgesamt noch etwas zugenommen, allerdings in deutlich geringerem Maße als die anderer Vor-sorgeprodukte, wie etwa die private Altersvorsorge und private Krankenzusatzversicherungen. Gleichzeitig ist der Kenntnisstand vieler Bundesbürger zur privaten Unfallversicherung aber auch noch gering: 45 Prozent unterliegen beispielsweise der krassen Fehleinschätzung, die private Unfallversicherung sei überflüssig, da man bereits ausreichend über die gesetzliche Unfallversi-cherung abgesichert sein. Die Berufsgenossenschaften decken aber ausschließ-lich Arbeitsunfälle, Wegeunfälle und Berufserkrankungen und keinerlei Unfälle in der Freizeit bzw. im privaten Lebensumfeld ab.

Unter den über 55-Jährigen ist der Anteil der Besitzer einer privaten Unfallversicherung zudem deutlich unterdurchschnittlich ausgeprägt, seit 2000 aber bereits von 20 auf 25 Prozent angestiegen. Gleichwohl zählt diese Al-tersgruppe nach wie vor zu den häufigsten Kündigern privater Unfallpolicen. Ganz offensichtlich hat sich bei vielen die trügerische Auffassung festgesetzt, ab einem bestimmten Lebensalter für eine Unfallversicherung grundsätz-lich „zu alt“ zu sein.

„Um das vorhandene Marktpotenzial voll auszuschöpfen, sollte die private Unfallversicherung die fehlende Abdeckung durch die gesetzliche Unfallversicherung sowie die fortlaufende Bedeutung auch für das Alter deutlich stärker kommunizieren.“, erläutert Christoph Müller, Experte für Versicherungsmarktforschung bei der psychonomics AG.

Gleichzeitig bleiben Berufsunfähigkeitsversicherungen – sofern man diese abschließen und sich vor allem auch leisten kann – aufgrund des deutlich umfassenderen Vorsorgeschutzes unverzichtbar und können durch private Unfallversicherungen allenfalls ergänzt, nicht aber ersetzt werden.

(Quelle: psychonomics AG)
(Foto: pixelio;cameraobscura)

 

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