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Der Wohnungsbau schrumpft - Konjunkturprogramm kommt auf dem Bau kaum an

Berlin, 26.11.2008 18:47 Uhr (redaktion)

Die deutsche Bauproduktion wird im nächsten Jahr geringfügig um einen halben Prozentpunkt sinken. Zu diesem Ergebnis kommt das DIW Berlin in einer aktuellen Studie.

"Das Maßnahmenpaket der Bundesregierung verfehlt sein Ziel gleich in doppelter Hinsicht: Im Wohnungs- und im Wirtschaftsbau stimuliert es nicht genügend Nachfrage. Und im öffentlichen Bau treibt es die Preise, was die Nachfrage wieder dämpft", sagte DIW-Experte Martin Gornig.

Im laufenden Jahr 2008 weist die gesamte deutsche Bauwirtschaft mit knapp drei Prozent Wachstum noch eine positive Bilanz auf. Der Ausblick auf das Jahr 2009 ist allerdings gespalten, denn der Rückgang im Wohnungsbau belastet die gesamte Baukonjunktur. Seit 2007 zeichnet sich im Wohnungsbau eine Verschiebung der Investitionen vom Neubau hin zu Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen ab. "In diesem Bereich werden sich auch die Maßnahmen des angekündigten Konjunkturprogrammes hauptsächlich auswirken", sagte DIW-Experte Gornig.

So könnte zum Beispiel die Aufstockung der Mittel für die CO2-Gebäudesanierung zusätzliche Nachfrage in Höhe von bis zu 1,1 Milliarden Euro erzeugen. Voraussetzung ist, dass die Mittel in der gesamten Höhe abgefragt werden. Die Heraufsetzung des absetzbaren Höchstbetrags für haushaltsnahe Handwerkerleistungen wird hingegen mehr Mitnahmeeffekte als neue Investitionen auslösen und kann so lediglich zur Stabilisierung beitragen. Insgesamt werden die Konjunkturprogramme in Ostdeutschland besser greifen als in Westdeutschland. Der Wirtschaftsbau - bisher eine wesentliche Stütze der Baukonjunktur - stagniert 2009.

Der öffentliche Bau wird teurer
Im öffentlichen Bau wird sich das Konjunkturprogramm am deutlichsten bemerkbar machen und 2009 ein Wachstum von knapp zwei Prozent für Westdeutschland und drei Prozent für Ostdeutschland ermöglichen. Nach drei wachstumsstarken Jahren werden die Impulse allerdings eher zu weiter steigenden Preisen führen, da die Produktion bereits überdurchschnittlich ausgelastet ist.

(Quelle: DIW Berlin)
(Foto: PIXELIO)

 

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