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Altersteilzeit immer beliebter - Steuerzahler bringen Milliarden auf

Köln, 09.01.2009 10:41 Uhr (redaktion)

Der vorzeitige Ausstieg aus dem Berufsleben ist beliebt, kostet dem Steuerzahler allerdings viel Geld. 6,7 Milliarden Euro im Jahr.

Die Förderung des Vorruhestands verfehlt laut einer Ausarbeitung des IW Köln sein Ziel.
Beispiel Altersteilzeit: Eigentlich wollte man damit älteren Mitarbeitern die Möglichkeit einräumen, sich peu à peu aus dem Berufsleben zu verabschieden. Tatsächlich nutzen aber neun von zehn Altersteilzeitern, für die die jeweiligen Unternehmen Geld von der Bundesagentur für Arbeit (BA) bekommen, das Blockzeitmodell. Demnach arbeiten die Betroffenen die erste Hälfte der Altersteilzeit voll und bleiben dann daheim.

312.000 Beschäftige wählten im Jahr 2007 meist aufgrund von tarifvertraglichen Regelungen Altersteilzeit, auch ohne dass ihr Arbeitgeber die Förderkriterien der Bundesagentur für Arbeit erfüllte.

IW Chart
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Beispiel AL I Bezüge: Die sogenannte 58er-Regelung wurde zwar im Rahmen der Arbeitsmarktreformen abgeschafft. Altfälle genießen aber Bestandsschutz. Demnach müssen sich seinerzeit 58-Jährige und Ältere – obwohl sie Arbeitslosengeld beziehen - nicht mehr bei ihrem Arbeitsvermittler blicken lassen. Damit besteht keine Chance, sie eventuell doch noch zu vermitteln und das ALG I einzusparen.

Der Verzicht auf Altersteilzeit, den längeren ALG-I-Bezug und die 58er-Regelung hätte die Steuer- und Beitragszahler 2007 um 2,9 bis 4,0 Milliarden Euro entlastet.

(Quelle: IW Köln)
(Foto: PIXELIO)

 

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