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DIHK will keine EU-Normen für Dienstleistungen

Brüssel, 23.11.2010 12:39 Uhr (JF)

DIHK kritisiert den vom EU-Parlament veröffentlichten Bericht über die Zukunft der Normung.

Das EU-Parlament hat kürzlich einen Bericht über die Zukunft der Normung veröffentlicht. Erstmalig befasst sich das Parlament im Bericht mit der Normung von Dienstleistungen und kommt zu dem Ergebnis, die Normung in Europa auszuweiten.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sieht die Gefahr, dass hieraus Hemmnisse für den Binnenmarkt entstehen. Normen haben zu einer beträchtlichen Verbesserung bei der Qualität und der Sicherheit von Gütern beigetragen, doch ihre Verfügbarkeit im Bereich der Dienstleistungen liegt weit hinter der wirtschaftlichen Bedeutung und dem Potenzial dieses Sektors zurück.

Einschätzung des DIHK

Ein kritischer Punkt im Bericht ist das Thema Normung im Bereich der Dienstleistungen: Der Bericht weist darauf hin, dass die Verfügbarkeit von Normen im Bereich der Dienstleistungen bei weitem nicht der wirtschaftlichen Bedeutung und dem Potenzial dieses Sektors entspricht und leitet daraus einen europäischen Normungsbedarf in diesem Bereich ab.

Diese Ausgangsanalyse ist nach Ansicht des DIHK irreführend. Zunächst einmal sei auch Normung kein Selbstzweck, sie sollte nur bei erkennbarem Bedarf vorgenommen werden. Normen können Märkte schaffen bzw. öffnen, sie können aber auch die Vielfalt des Angebots begrenzen. Der DIHK ist der Ansicht, dass Dienstleistungen sich nicht normen lassen wie Produkte: Es handelt sich häufig um Leistungen, die individuell unter Mitwirkung des Kunden erbracht werden. D. h. eine Normung findet lediglich innerhalb der Phasen eines Prozesses und dort auch nur für Teile des Prozesses statt und ist in den verschiedenen Branchen schon Gang und Gebe.

(Quelle: DIHK Büro Brüssel)

Bericht des EU-Parlaments zur Zukunft der Normung

 

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