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Finanzprofi Klaus Stopp: Deutschland sollte moderieren und nicht finanzieren

FrankfurtMain/München, 26.09.2013 18:36 Uhr (Klaus Stopp)

Stillstand nach der Bundestagswahl? Viel Gerede aber keine Verantwortung übernehmen? Aus Sicht der Finanzindustrie meint der Anleihenexperte der Baader Bank, Klaus Stopp: Koalitionäre in spe, springt über eure Schatten!

Nachdem in der Nacht von Sonntag auf Montag das vorläufige amtliche Endergebnis der Bundestagswahlen 2013 vorlag, schwante dem einen oder anderen bereits nichts Gutes. Dass über 41 Prozent der abgegebenen Stimmen für die CDU/CSU gezählt wurden, ist zwar ein starkes Signal, aber dennoch hat Angela Merkel ihre Regierungsmehrheit verloren. Aufgrund der im Wahlkampf erfolgten Positionierungen der Parteien gestaltet sich nun die Suche nach dem notwendigen Koalitionspartner als schwierig.

In Anbetracht der vor uns liegenden Probleme in Europa brauchen wir freilich binnen Kürze eine tragfähige und verlässliche Regierung. Es ist zwar zu verstehen, dass vorerst keiner der beiden möglichen Koalitionspartner Hurra schreit, denn eigentlich wollten SPD und Grüne die alte Regierung ablösen. Aber in einer Demokratie kommt es meistens anders als man denkt. Europa braucht ein starkes Deutschland, aber auch Deutschland braucht ein starkes Europa. Nur so kann man den Herausforderungen der nächsten Jahre entgegentreten. 2014 wird für alle Europäer das Jahr der Wahrheit sein! Abgesehen von den anstehenden Europawahlen wird sich auch bald zeigen, ob und wie die Probleme angegangen werden. Für die CDU/CSU kann eine große Koalition freilich teuer kommen, da sich die SPD, oder gegebenenfalls auch die Grünen, ihre Zustimmung zur Lösung externer Krisen mit innenpolitischen Zugeständnissen abkaufen lassen wird. Es ist inzwischen zur gelebten Praxis geworden, dass der Juniorpartner provokant die Frage stellt: „Wer braucht hier wen?“ Eine solche Koalition würde sicherlich den Sorgenkindern in der EU finanziell entgegenkommen und die Begebung von gemeinsamen Eurobonds wieder ins Spiel bringen, sowie größere Belastungen für Vermögende im Inland beschließen.

Wollen wir hoffen, dass die Vernunft über parteipolitische Zwänge siegen wird und wir in den nächsten vier Jahren keinen Stillstand erleben müssen. Ein von innen erstarktes Europa wäre wünschenswert, in dem Deutschland die Rolle des Moderators und nicht die des Finanziers übernimmt. Daher sollten sich die künftigen Koalitionäre zusammenraufen und über ihre eigenen Schatten springen, um tragfähige Kompromisse im Sinne ihrer Wahlversprechen zu finden.

Trüffelsucher am Bondmarkt. Auf Anlagesuche jenseits des Scheinwerferlichts

Mit der Überschrift „Firma statt Staat“ bringt das Anleger-Magazin Focus Money in seiner aktuellen Ausgabe einen Anlagetrend auf den Punkt, der seit Monaten an den Märkten zu beobachten ist. Ungeachtet der weiterhin stark nachgefragten Bundesanleihen und der im Scheinwerferlicht des interessierten Publikums stehenden Bonds der Euro-Krisenstaaten gibt es eine Klientel, die die Substanz, die in Konzernen steckt, bei ihrer Anlageentscheidung höher bewertet als die vermeintlich gute Bonität verschuldeter Staaten. Chance und Risiko sorgsam abwägend, gehen diese Anleger dann auf die Suche nach den Bonds von Emittenten, die zwar nicht immer eine Topbonität, aber ein überschaubares Risiko aufzuweisen haben. Auch wenn diese Trüffelsucher am Bondmarkt nicht so sehr im Fokus der Aufmerksamkeit – außer bei Focus Money – stehen, so nimmt ihre Zahl, wie im täglichen Handel festzustellen ist, doch klammheimlich zu.

Sonst wäre nicht eine verstärkte Nachfrage nach Corporate Bonds wie beispielsweise von Thyssen-Krupp (A1R08U), der rund 3,6 Prozent Rendite abwirft und bis 8/2018 läuft oder von Fresenius Medical Care (A1GZNX) mit einer Rendite von ca. 3,3 Prozent und einer Laufzeit bis 7/2019 zu beobachten. Gefragt war in dieser Woche auch ein Floater der Bayer AG (A0E9Z7), der noch bis 7/2015 läuft und mit einem Kupon von 5 Prozent ausgestattet ist. Diese Hybrid-Anleihe ist mit einem Emittentenkündigungsrecht ausgestattet, ansonsten wird sie zum Floater mit einer Laufzeit bis ins Jahr 2105. Ebenso waren für einen Bond von Hyundai (A0VK42), der noch bis 6/2015 läuft und mit über 3,9 Prozent rentiert, Käufer unterwegs. Weiteres Interesse fanden auch die Loan Partizipation Notes der Gaz Capital (A1HNXH) mit einer Laufzeit bis 7/2018 und ca. 3,1 Prozent Rendite.

Billiges Geld droht zur Gewohnheit zu werden Die EZB stellt weitere Notkredite in Aussicht.

Fürchtet euch nicht, liebe Banken, denn im Notfall werden es die Notenbanken schon richten. Noch bevor erneut so richtig was angebrannt ist, stellt EZB-Präsident Mario Draghi den Banken im Währungsraum neue Notkredite in Aussicht. Die EZB könne den Geldhäusern bei Bedarf eine neue Finanzspritze setzen, verspricht Draghi. Zugegeben, Europas oberster Notenbanker bezieht sich damit nicht auf eine neue, akut drohende Eskalation im Finanzsektor. Draghi geht es vielmehr um die rasche Rückzahlung der Notkredite mit ungewöhnlich langer Laufzeit von bis zu drei Jahren, die die EZB 2011 und 2012 auf dem Höhepunkt der Schuldenkrise an Banken ausgereicht hatte. Diese Darlehen werden nun vorzeitig getilgt, was im Kern ein gutes Zeichen ist. Von einst mehr als 800 Mrd. € sind nur noch 225 Mrd. € offen. Allerdings sorgt der Rückgang dieser Liquidität dafür, dass sich die Kreditraten am Markt für kurzfristige Geldleihen verteuern, was wiederum die wirtschaftliche Erholung im Euroraum abzuwürgen droht. Deshalb stellt die EZB neue Notkredite in Aussicht.

Gleichzeitig bekräftigt Signore Draghi das Versprechen, das Geld im Währungsraum dauerhaft extrem billig zu halten. „Die Zinsen werden für einen längeren Zeitraum niedrig bleiben", so der EZB-Chef. Seine danach geäußerte Mahnung an die Regierungen im Euroaum zum Festhalten an ihrem Sparkurs dürfte damit aber an Wirkung verlieren, wenn die EZB sowohl Banken als auch Regierungen den Eindruck vermittelt, dass sie es schon richten werde, wenn wieder etwas schief gehen sollte.

In die gleiche Kerbe schlägt Österreichs Notenbankchef und EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny, der weitere Notkredite für Banken im Euroraum für möglich hält. Ihm sei es wichtig, dass die EZB zeige, dass sie alle erforderlichen und flexiblen Instrumente zur Verfügung habe. Sofern 2014 durch die geplanten Stresstests neue Finanzlöcher auftauchen und die Banken diese am Kapitalmarkt nicht aus eigener Kraft stopfen könnten, sei ein Auffangnetz der jeweiligen Mitgliedsstaaten gefragt, sagt vorbeugend auch EZB-Direktor Yves Mersch. In Einzelfällen, fügt er hinzu. Doch immerhin, sei eine Bankenunion keine Transferunion durch die Hintertür, betont Mersch ebenfalls. Freilich wird unterm Strich der Eindruck erweckt, dass die Notenbank die Schleusen zur Flutung der Märkte mit billigem Geld anscheinend unbegrenzt offen halten wolle – gerade so, als ob man sich an den vermeintlichen Segen des billigen Geldes ruhig gewöhnen könnte.

7-jährige Corporates drängen an den Markt

Eine Reihe internationaler Emittenten drängte in der vergangenen Woche an den Rentenmarkt, wobei Titel mit 7-jähriger Laufzeit überwogen. So begab Lafarge, der führende Baustoffhersteller der Welt, eine 7-jährige Anleihe (A1HRF4) mit Fälligkeit 9/2020. Der Kupon liegt bei 4,750 Prozent. Gepreist wurde die 750 Mio. € schwere Anleihe bei +305 bps über Mid Swap, was einem Emissionspreis von 99,546 Prozent entsprach.

Auch Glencore, das weltweit größte im Rohstoffhandel tätige Unternehmen mit Hauptsitz in der Schweiz, emittierte eine 7-jährige Anleihe (A1HRF8), die bis 9/2020 läuft. Das Emissionsvolumen liegt ebenfalls bei 750 Mio. €, der Kupon bei 3,375 Prozent. Gepreist wurde die Anleihe bei +165 bps über Mid Swap. Der Emissionspreis wurde bei 99,651 Prozent festgestellt.

Telecom Italia, ein privates italienisches Telekommunikationsunternehmen mit Firmensitz in Mailand, emittierte eine 7-jährige Anleihe (A1HRDQ) mit Fälligkeit 9/2020. Der Kupon liegt bei 4,875 Prozent. Gepreist wurde die Anleihe bei +330 bps über Mid Swap. Der Emissionspreis der 1 Mrd. € schweren Anleihe wurde bei 98,966 Prozent festgelegt. Diese Emission wird allerdings aus steuerlichen Gründen nicht an deutschen Börsen notiert.

Repsol, ein börsennotierter Erdölkonzern aus Spanien, kam mit einem 8-jährigen Bonds (A1HRHJ), Fälligkeit 10/2021, zu einem Zinssatz von 3,625 Prozent an den Markt. Gepreist wurde die Anleihe bei +175 bps über Mid Swap. Das Volumen der Anleihe liegt bei 1 Mrd. €. Der Emissionspreis wurde bei 99,734 Prozent ermittelt.

Icade, ein französisches Unternehmen der Immobilienbranche, emittierte eine längere 5-jährige Anleihe mit Fälligkeit 1/2019 und eine 10-jährige Anleihe mit Fälligkeit 10/2023. Die Kupons liegen bei 2,25 Prozent bzw. 3,375 Prozent. Gepreist wurde die 5-jährige Anleihe (A1HRH2) bei +100 bps über Mid Swap, ihr Volumen beträgt 500 Mio. €. Der Emissionspreis wurde bei 99,54 Prozent festgestellt. Der 10-jährige Bond (A1HRH3) wurde bei +135 bps über Mid Swap gepreist. Der Emissionspreis der 300 Mio. € schweren Anleihe wurde bei 98,977 Prozent festgelegt.

Und schließlich kam am gestrigen Mittwoch die Daimler AG mit einer 6-jährigen Benchmark-Anleihe (A1TNK8) im Volumen von 750 Mio. € an den Markt. Die kleinste Stückelung von nominal 1.000,--€ wird sicherlich die Privatanleger erfreuen. Die Anleihe ist am 7.04.2020 fällig, mit einem Kupon von 2,00 Prozent ausgestattet und wurde bei einem Spread von +55 bps über Mid Swap begeben. Dies entsprach einem Emissionspreis von 99,212 Prozent.

Neues von den Euro-Sorgenkindern. Irland top, Griechenland flop.

Unterschiedlicher könnten die Aussagen für zwei Sorgenkinder der Eurozone nicht sein. Da wird zum einen Irland reichlich mit Vorschusslorbeeren bedacht, denn die Hoffnung auf eine Hochstufung Irlands durch die Rating-Agentur Moody’s kommt nicht von ungefähr. Dies führte zu einer Verringerung der Spreads gegenüber vergleichbaren Anleihen der Bundesrepublik Deutschland auf den niedrigsten Stand seit über drei Jahren. Moody’s führt Irland als einzige der drei großen Rating-Agenturen noch auf Ramschniveau und hat den Ausblick am Freitag von „negativ“ auf „stabil“ angehoben. Auch der IWF blickt diesbezüglich beruhigt in die Zukunft und hat einen weiteren Hilfskredit aus dem Euro-Rettungspaket i.H.v. 1 Mrd. € freigegeben.

Und da ist zum anderen Griechenland, für das Finanzminister Yannis Stournaras mit Vertretern der Troika turnusgemäß über die finanzielle Ausgestaltung des griechischen Haushalts spricht. Hierbei geht es insbesondere um eine weitere finanzielle Hilfe für die Dauer von zwei Jahren. Denn Mitte 2014 laufen die europäischen Kredite und Mitte 2016 auch die IWF-Zuschüsse aus.

Das Fazit aus all diesen Meldungen ist allerdings stets wieder, dass die Eurozone noch weit von einer Normalisierung entfernt ist. Auch wenn erste Lichtblicke zu registrieren sind, gibt es noch genügend Baustellen, die weiterhin unkalkulierbare Risiken in sich bergen. Ob auf diesem Wege auch nochmals die Trennung in einen „starken“ und einen „schwachen“ Euro als Thema hochkochen wird, bleibt abzuwarten.

White House - soon down? Moody's sieht selbst beim „Government Shut Down“ keinen Grund zu einer Abwertung der Bonität.

„White House down“ lautet der Titel des aktuellen Actionfilms von Regisseur Roland Emmerich, in dem das Weiße Haus von Terroristen erobert wird. Im übertragenen Sinn mag man die rigoros geführten Haushaltsstreitigkeiten von Demokraten und Republikanern, bei denen die Radikalen der so genannten Tea Party massiv Einfluss ausüben, auch als Terrorismus empfinden. Ein Knackpunkt ist die Gesundheitsreform des Präsidenten, die am 1. Oktober in Kraft treten soll. Die Republikaner wollen einer Anhebung der Schuldengrenze nur dann zustimmen, wenn eben diese Gesundheitsreform zusammengestrichen wird.

Sollten die Parteien nicht wieder im letzten Moment zu einer Einigung kommen, käme es zum „Government Shut Down“, einem Stillstand der Verwaltung mit allen möglichen negativen Konsequenzen für das Land. Dazu würde nicht nur die Schließung von Behörden gehören, sondern auch die Gefahr einer Herabstufung des US-Ratings durch Fitch. Anders bei der Ratingagentur Moody’s, die selbst bei einem „Government Shut Down“ davon ausgeht, dass die Bedienung der US-Bonds weiterhin termingerecht erfolgen wird. Dann wäre die Nachricht „White House down“ doch nochmal vermieden worden.

Euro-Bund-Future: Alltagssorgen hauchen Future neues Leben ein

Nach dem Sprung auf 139,50 Prozent, ausgelöst durch die Zinsentscheidung der Fed, begann der Euro-Bund-Future schon am nächsten Tag wieder abzubröckeln. Zum Wochenausklang notierte er lediglich bei 138,44 Prozent. Auch fielen die Bundestagswahlen zum Wochenstart weniger ins Gewicht, als zu erwarten gewesen wäre. Zwar nahm das Ergebnis ein wenig die Unsicherheit aus den Märkten und es gab auch einen kleinen „Merkel-Rutsch“ auf 138,02 Prozent. Aber diese vermeintliche Sicherheit war nur von kurzer Dauer und schnell wurde sich wieder auf die Sorgen des Alltags konzentriert. Was das gleichnamige Barometer in der Spitze bis auf 139,99 Prozent trieb. Wesentlich zu diesem Anstieg haben Spekulationen beigetragen, dass das Anleihekaufprogramm der US Notenbank erst im Jahr 2014 reduziert werden könnte. Aber auch unsere Konjunkturdaten ließen den Euro-Bund-Future klettern. So stieg der Ifo-Geschäftsklimaindex zwar zum fünften Mal in Folge an, jedoch blieb der Anstieg hinter den Erwartungen zurück.

Über die Charttechnik lässt sich ein erster Widerstand bei 140,00 Prozent ausmachen. Die psychologisch wichtige Marke hatten nur wenige Marktteilnehmer auf der Agenda, aber die nicht enden wollende Diskussion um den richtigen Zeitpunkt des US-Tapering und die Zuspitzung des US-Haushaltsstreits machten es möglich. Dennoch handelt es sich am Futuremarkt nicht um eine Einbahnstraße und somit sollte der Blick auf die Unterstützungslinien nicht vergessen werden. Diese verlaufen aktuell bei ca. 138,90 Prozent (90-Tage-Linie) und bei ca. 138,60 Prozent (200-Tage-Linie).

Neuemissionen: Deutschland braucht weniger Geld. Italien nutzt die Gunst der Stunde.

Die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland hat mit den neuesten Details zum Emissionskalender für das vierte Quartal 2013 alle Marktakteure überrascht. Denn hatte man wegen der Flutopferhilfe mit einer Erhöhung um 5 bis 6 Mrd. € gerechnet, konnte das Volumen sogar um 3 Mrd. € auf 54 Mrd. € gesenkt werden. Geschuldet ist diese Tatsache nur den erhöhten Steuereinnahmen und den Minderausgaben für Refinanzierungskosten. Diese Reduzierung wird bei den Geldmarktinstrumenten vorgenommen, denn die Bundesrepublik Deutschland legt auch weiterhin größten Wert darauf, als verlässlicher Partner wahrgenommen zu werden. Aus diesem Grunde werden die ursprünglich geplanten 42 Mrd. € am Kapitalmarkt wie angekündigt refinanziert. Aber auch wegen der günstigen Refinanzierungskosten kann man sich diese Vorgehensweise leisten.

Dennoch ist aus dem Emissionskalender ersichtlich, dass auch im vierten Quartal mehr Geld aufgenommen als getilgt wird. Die Tilgungen des Bundes und seiner Sondervermögen belaufen sich auf 49,5 Mrd. € und die Zinszahlungen auf 1,9 Mrd. €. Somit werden also weiterhin neue Schulden, wenn auch nur in geringem Maße, aufgebaut.

Neben Frankreich hat sich in dieser Woche auch Österreich am Kapitalmarkt refinanziert und zu guter Letzt beabsichtigt Italien, am morgigen Freitag mittels fünf- und zehnjähriger Anleihen einen Betrag zwischen 5,5 und 6,5 Mrd. € einzuspielen.

Währungsanleihen: EUR/USD erinnert an die Münchner Rutschn

Eine ziemlich ereignisreiche Woche liegt hinter den Marktteilnehmern. Mit der Fed-Sitzung in den USA und den Bundestagswahlen standen wichtige Themen auf der Agenda. Ging es nach der Entscheidung der Federal Reserve (Fed), an ihrer ultralockeren Geldpolitik weiter festzuhalten, für die Gemeinschaftswährung bis hin zu 1,3568 USD (dem höchsten Stand seit Februar dieses Jahres) katapultartig nach oben, so wurden die Wahlergebnisse sehr gelassen aufgenommen. Dadurch ergibt sich seit Wochenbeginn eine enge Handelsspanne zwischen 1,3555 und 1,3463 USD und die Kursbewegungen erinnern in Zeiten des Münchner Oktoberfests zurzeit nicht an eine Berg- und Talfahrt, sondern eher an die traditionelle, 50m lange „Münchner Rutschn“, einem Spaß für Jung und Alt. Aber sehr lange wird es nicht so ruhig bleiben, denn die Baustellen, wie etwa die Geldpolitik und die Fiskalklippe in den USA werden uns auch über die kommenden Wochen beschäftigen.

Die US-Notenbank hat mit ihrem Entschluss des billigen Geldes nicht nur den Greenback unter Druck gebracht und somit den Euro gestärkt, sondern auch beispielsweise der türkischen Lira gegenüber dem Euro Aufwind verschafft. Die Landeswährung der Türkei stieg infolgedessen auf ein neues Monatshoch bei 2,6197 TRY. Allerdings verlor sie kurz danach wieder an Boden, nachdem die Zentralbank der Türkei vorerst eine baldige Zinserhöhung ausgeschlossen hatte. Aktuell bewegt sich die türkische Lira knapp um die Marke von 2,72 TRY.

So standen selbstverständlich Währungsanleihen auf türkische Lira bei einigen Anlegern auf der Kaufliste. Verstärkte Handelsaktivitäten waren aber auch bei Fremdwährungsanleihen auf norwegische Kronen, australische Dollar, US-Dollar, sowie brasilianische Real zu beobachten.

Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG. www.bondboard.de

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