Deutscher M&A Markt: Industrie und Chemie beliebte Branchen bei Übernahmen
Düsseldorf, 30.03.2017 11:52 Uhr (Gastautor)
Während chinesische Investitionen in deutsche Unternehmen gesunken sind, stellt der M&A Berichtsdienst Mergermarket einen generellen Anstieg an Deals für Deutschland fest. Ein Grund ist die Digitalisierung in den verschiedenen Branchen.
In den ersten zwei Monaten dieses Jahres wurden 134 Übernahmen deutscher Unternehmen im Wert von 10,8 Milliarden Euro angekündigt. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg des Transaktionswerts von 88,3 Prozent dar (172 Deals, 5,7 Mrd. Euro). Dies ist ein starker Start in das neue Jahr nach einem äußerst erfolgreichen 2016 – mit 898 Deals im Wert von mehr als 73,6 Milliarden Euro. Es handelt sich um den höchsten Jahreswert für Deutschland seit 2007 und der höchste jährliche Abschluss seit der Gründung von Mergermarket im Jahr 2001.
Industrie und Chemie bleiben weiterhin die attraktivsten Sektoren und stellen mit 46 Transaktionen im Wert von 4,3 Milliarden Euro in den ersten zwei Monaten 2017 rund 32 Prozent des gesamten Marktes dar. Dies entspricht einer Steigerung von 53,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (48 Deals, 2,8 Mrd. Euro) und dem höchsten Jahreswert seit 2011. Mergermarket-Daten deuten an, dass dieser Anstieg auf die Digitalisierung in den verschiedenen Branchen zurückzuführen sein könnte. Ein Beispiel dafür sei die Automobilbranche, die von der staatlich geförderten Digitalisierungsinitiative „Industrie 4.0" unterstützt wird, die das Smart Factory-Konzept zu fördert. Dieses Konzept umfasst das Internet der Dinge, Cloud-Technologie und die Automatisierung von Fertigungstechnologien.
M&A Trend - Ausländische Investoren steigen vermehrt in deutsche Vermögenswerte ein
In den ersten zwei Monaten 2017 wurden 81 ausländische Übernahmen deutscher Firmen mit einem Volumen von 9,8 Milliarden Euro verkündet. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Volumenwachstum von 101 Prozent (83 Deals, 4,9 Mrd. Euro), während die Dealanzahl konstant geblieben ist. Allerdings hat das Interesse Chinas am deutschen Markt, angetrieben durch die Industrietechnologie-Nachfrage im Rahmen der Regierungsinitiative „Made in China 2025“, eine Delle erhalten. Im Vergleich zu neun Deals im 1. Quartal 2016 gab es in diesem Jahr bisher erst drei Transaktionen.
Deutschlands M&A Performance wurde im vergangenen Jahr kaum von politischen Unsicherheiten, die noch 2016 dominierten, getroffen. Eine Marktabkühlung im Jahr 2017 ist für das zweite Halbjahr wahrscheinlicher. Grund dafür ist die anstehende Bundestagswahl im September und das damit verbundene hohe Maß an Unsicherheit bezüglich ihres Ausgangs.
(Quelle: Mergermarket ist ein unabhängiger Mergers & Acquisitions (M&A) Berichtsdienst mit einem einzigartigen Netzwerk von engagierten M&A Journalisten, die an 62 Standorten in Nord-, Mittel- und Südamerika, in Europa, der Asien-Pazifik-Region, dem Nahen Osten und Afrika vertreten sind.)
Wirtschaft Finanzen
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