Brüssel, 25.10.2010 17:16 Uhr (Johannes Fritsche)
Europäischer Tag der Ziviljustiz: Drei von vier Europäern wollen einen besseren Zugang zum Recht im Ausland
Wie aus einer heute veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage hervorgeht, sprechen sich drei von vier Europäern (73 Prozent) dafür aus, dass etwas getan wird, damit Rechtsstreitigkeiten leichter beigelegt und sie ihre Rechte in anderen EU-Mitgliedstaaten besser geltend machen können. Zeitgleich findet auch der Europäische Tag der Ziviljustiz statt, der die Menschen für das Recht auf Zugang zur Ziviljustiz sensibilisieren soll - im Berufsleben, bei der Eheschließung, bei der Geburt ihrer Kinder oder beim Erwerb von Waren und Dienstleistungen anderswo in der EU.
"Dank der Freizügigkeitsrechte leben, reisen und arbeiten heute mehr Europäer in anderen EU-Ländern als jemals zuvor”, erklärte Vizepräsidentin Viviane Reding, die innerhalb der Kommission für Justiz zuständig ist. "Zwar profitieren die Europäer maßgeblich von den Freizügigkeitsrechten, aber aufgrund unterschiedlicher Rechtssysteme in der EU gibt es immer noch Hindernisse. Wir müssen dafür sorgen, dass die Bürger trotzdem in anderen Mitgliedstaaten genauso Zugang zur Ziviljustiz haben wie in ihrem Heimatstaat."
Wie die heute veröffentlichte Umfrage zeigt, halten 56 Prozent der Europäer den Zugang zur Ziviljustiz in einem anderen EU-Land für schwierig; nur 14 Prozent sehen darin kein Problem.
Damit die Bürger leichter Informationen über die Beilegung rechtlicher Probleme im Ausland finden, hat die Kommission diesen Sommer das E-Justiz-Portal über Rechtsinformationen eingerichtet.
(Quelle: Midday Express der EU-Kommission)