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Bundesregierung richtet drei Kompetenzzentren für IT-Sicherheit ein

Dokument: Berlin/Saarbrücken, 01.03.2011 12:05 Uhr (Wirtschaftsredaktion)

Die Bundesregierung will die Forschung zur IT-Sicherheit vorantreiben. Mit 17 Millionen Euro richtet das Bundesministerium für Bildung und Forschung daher drei Kompetenzzentren für IT-Sicherheit ein. Eines davon erhält die Saarbrücker Informatikforschung, weitere entstehen in Darmstadt und Karlsruhe.

Die Kompetenzzentren sollen langfristige Strategien entwickeln, wie Bürger, Unternehmen und Institutionen vor Angriffen aus dem Internet geschützt werden können.

Damit sich Deutschland den großen Zukunftsfragen der Cybersicherheit langfristig stellen kann, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) drei Kompetenzzentren ausgewählt. Sie bündeln herausragende Fähigkeiten der besten Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Cybersicherheitsforschung thematisch und organisatorisch. Der Wettbewerb dafür begann im November 2010. Aus der großen Zahl der hochwertigen eingereichten Skizzen wurden schließlich drei zur Förderung ausgewählt.

Laut Bundesforschungsministerium sind rund 40 Prozent der Internetnutzer heute schon von Angriffen durch Schadsoftware betroffen. Allein um den dadurch verursachten Schäden vorzubeugen, entstehen der Wirtschaft in Deutschland erhebliche Kosten. „Alle Bereiche unseres täglichen Lebens werden immer stärker digitalisiert und vernetzt, so dass sich daraus eine Vielzahl von grundlegend neuen Sicherheitsproblemen und Angriffsszenarien entwickeln. Diese sind nach wie vor nur unzureichend verstanden und deshalb auch schlecht abgesichert. Um hier wesentliche Fortschritte zu erzielen sind grundlegend neue Ansätze unumgänglich“, sagt Professor Michael Backes, der die Leitung des neuen Kompetenzzentrums namens „CISPA – Center for IT Security, Privacy and Accountability“ übernehmen wird. Er ist Professor für Informationssicherheit und Kryptographie der Universität des Saarlandes und leitet außerdem als „Fellow“ eine Forschergruppe am Max-Planck-Institut für Softwaresysteme.

Ziel des CISPA ist es, Lösungen für die Kernprobleme der IT-Sicherheit in der digitalen Gesellschaft zu entwickeln. Das Zentrum will dafür die breite Grundlagenforschung vorantreiben, aber auch Sicherheitstechnologien und prototypische Systeme für praktische Anwendungsszenarien entwickeln. Ein Schwerpunkt wird sein, sichere und verlässliche Computersysteme und Netzwerke zu entwerfen. Außerdem sollen Methoden und Technologien erforscht werden, mit denen man die Privatsphäre der Menschen in der digitalen Welt noch besser schützen kann. In einem dritten Forschungsschwerpunkt wird es darum gehen, wie sich einzelne Nutzer oder Unternehmen in verantwortlicher Weise im Internet bewegen können, ohne dabei auf Datenschutz verzichten zu müssen. Außerdem sollen in dem neuen Kompetenzzentrum hoch qualifizierte Nachwuchskräfte auf dem Gebiet der IT-Sicherheit ausgebildet werden.

An den Forschungsprojekten werden auch Informatiker der Universität des Saarlandes, des Exzellenzclusters „Multimodal Computing and Interaction“ sowie der Forschungsinstitute auf dem Uni-Campus mitwirken. Dazu zählen das Max-Planck-Institut für Informatik, das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme sowie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). „Das Saarland ist schon heute für seine Informatikforschung international bekannt. Das CISPA wird helfen, die Kräfte zu bündeln, um noch mehr Forschungsprojekte zu Fragen der IT-Sicherheit in Angriff zu nehmen. Die Landesregierung will die Arbeit des Kompetenzzentrums auch langfristig sichern und wird daher drei der fünf Nachwuchsgruppen weiter finanzieren, wenn sich der Bund aus der Förderung zurückzieht“, sagt Dr. Christoph Hartmann, Minister für Wirtschaft und Wissenschaft des Saarlandes.

(Quelle: Universität des Saarlandes/Bundesministerium für Bildung und Forschung)
(Foto: Luftbild, Foto: Winkler)

 
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