Brüssel, 11.04.2011 14:50 Uhr (JF)
Laut einer heute anlässlich des europäischen Verbrauchergipfels 2011 veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage fühlen sich weniger als 50 Prozent der befragten Verbraucher in der EU in ihrer Eigenschaft als Verbraucher souverän, gut informiert und geschützt.
Von Verbrauchern gemeldete Schäden werden auf etwa 0,4 % des BIP der EU geschätzt, wobei mehr als ein Fünftel der Verbraucher in der EU in den vergangenen 12 Monaten mit einem Problem konfrontiert waren. Auch wenn sich viele Verbraucher bei den Einzelhändlern beschweren, unternehmen die meisten, die dort keine zufriedenstellende Antwort bekommen, keine weiteren Schritte. Viele Verbraucher haben Probleme mit alltäglichen Berechnungen, verstehen wichtige Informationen nicht, erkennen rechtswidrige Verkaufspraktiken nicht als solche oder sind nicht über ihre Rechte informiert. Die Mehrheit der Befragten kannte ihr Recht auf Rückgabe, Instandsetzung oder Ersatz eines fehlerhaften Produkts nicht.
Dazu sagte John Dalli, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik: „Die Ergebnisse sind besorgniserregend. Viele Verbraucher laufen Gefahr, betrogen oder übers Ohr gehauen zu werden oder aggressiven Verkaufsmethoden nachzugeben, und wissen nicht, dass sie ihre Entscheidung überdenken und unnötige Käufe rückgängig machen können. Wenn Verbraucher ihre Auswahl nicht sicher treffen und Schaden vermeiden können, leiden nicht nur die Verbraucher selber, sondern auch innovative, ehrliche Anbieter, die das Wachstum voranbringen. Also: Diese Ergebnisse müssen wir berücksichtigen, wenn wir die Verbraucher in einem immer komplexeren Markt und angesichts des Überangebots an Informationen unterstützen wollen.“Die Umfrage
Für die Umfrage wurden 2010 56 471 Verbraucher in 29 Ländern (EU27, Island und Norwegen) befragt. Ihnen wurden 70 Fragen aus drei wichtigen Bereichen der Stärkung der Handlungskompetenz von Verbrauchern gestellt: Kundigkeit; Wissen über die Rechte; Selbstbehauptung. Daten über die Fähigkeiten, das Wissen und das Selbstbewusstsein der Verbraucher sollen genutzt werden, um ausgehend vom tatsächlichen Verhalten die Strategien auf europäischer und nationaler Ebene gezielter zu gestalten und zu entwickeln.
(Quelle: Pressedienst der EU-Kommission)
Generaldirektion Gesundheit und Verbraucher