Frankfurt/Main, 05.07.2012 17:17 Uhr (Finanzredaktion)
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zwar den Zinssatz, zu dem Banken sich mit frischem Geld versorgen können gesenkt, doch halten das einge Banken nicht unbedingt als Signaleffekt für eine Erholung.
Folgende Beschlüsse wurden durch die EZB heute festgesetzt:
Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems wird um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent gesenkt. Dies gilt erstmals für das am 11. Juli 2012 abzuwickelnde Geschäft.
Der Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität wird mit Wirkung vom 11. Juli 2012 um 25 Basispunkte auf 1,50 Prozent gesenkt.
Der Zinssatz für die Einlagefazilität wird mit Wirkung vom 11. Juli 2012 um 25 Basispunkte auf 0,00 Proezent gesenkt.
Dazu ein Kommentar des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken:
"Die heutige Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) von 1,0 auf 0,75 Prozent trägt angesichts der ohnehin schon niedrigen Zinsen am Geldmarkt nur wenig zur Belebung der Konjunktur im Euroraum bei.
Wegen des nachlassenden Preisdrucks im Euroraum und der sehr schwachen Konjunktur insbesondere in den Peripheriestaaten sei die Zinssenkung aber vertretbar.
Die Finanzierungskosten seien aktuell nicht das entscheidende Hindernis für die Belebung der Investitionen und des privaten Verbrauchs. Der für den Liquiditätsaustausch zwischen den Banken wichtige Tagesgeldsatz bewege sich infolge der geldpolitischen Sondermaßnahmen der EZB ohnehin deutlich unterhalb des Leitzinses.
Viel wichtiger als zusätzliche Impulse der EZB seien für die Belebung der Wirtschaft in den schwachen Volkswirtschaften weitere energische Anstrengungen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Gesundung der Staatsfinanzen."
(Quellen: EZB/BVR)