Frankfurt/Düsseldorf, 23.12.2014 10:44 Uhr (Wirtschaftsredaktion)
Laut dem aktuellen KfW Mittelstandsbarometer geht der deutsche Mittelstand mit Optimismus in das neue Jahr. Von einer besseren Konjunkturprognose wie von den Kollegen, geht der KfW Chefvolkswirt allerdings nicht aus.
Der Mittelstand sendet ein Hoffnungssignal, dass die konjunkturelle Schwächephase im Verlauf von 2015 überwunden werden kann, denn für das erste Halbjahr 2015 wird vermehrt mit einer Erholung gerechnet.
Auch bei den Großunternehmen verbessern sich die Aussichten, die Erwartungen fallen allerdings weniger deutlich als im Mittelstand aus. Die zurückkehrende Zuversicht der Firmen schlägt sich auch in deren wieder expansiveren Beschäftigungsplänen wieder.
Demgegenüber fallen die Absatzpreiserwartungen im Sog des Ölpreisrückgangs weiter zurück. Wenngleich dadurch die reale Kaufkraft der Konsumenten kurzfristig weiter steigt, nimmt gleichzeitig das Deflationsrisiko zu, das im Falle einer Verfestigung zu einem ernsthaften Problem werden würde.
Auch wir erwarten zwar, dass der Preisverfall bei Rohöl den Verbrauchern mehr Geld für andere Ausgaben lässt und gleichzeitig der sinkende Eurokurs der Exportwirtschaft hilft. Dies dürfte im Verlauf von 2015 die Konjunktur anschieben. Aber die ungünstige Gemengelage (unübersichtliche Situation) von Russlandkrise, äußerst zäher Erholung in der Eurozone sowie nervösen Finanzmärkten birgt ein erhebliches Enttäuschungs- und Verunsicherungspotenzial für den Fall einer Eskalation.
Wir bleiben deshalb dabei: Wegen des voraussichtlich noch eher schwachen Winterhalbjahres wächst Deutschland im Durchschnitt von 2015 nur um 1 Prozent (nicht kalenderbereinigt), nach knapp 1½ Prozent im Jahr 2014.“
(Quelle: KfW Bankengruppe)