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Meta-Studie nachhaltige Fonds: Also doch gute Renditen und beste Performance?

Dokument: Kassel, 19.10.2014 19:36 Uhr (Finanzredaktion)

Die Aussage von Prof. Dr. Christian Klein, Leiter des Fachgebiets Unternehmensfinanzierung der Universität Kassel bringt es auf den Punkt. Für private Investoren scheinen nachhaltig orientierte Fonds so etwas Ähnliches wie Bio-Eier zu sein: Irgendwie sind sie aus ethischer Sicht besser, irgendwie aber aus finanzieller Sicht auch teurer. Das stimmt aber nicht.

Bei Umfragen unter privaten Anleger rangieren Investmentfonds beim Thema nachhaltige Geldanlage an zweiter Stelle hinter reinen Sparprodukten. Professor Christian Klein hat 35 empirische Studien, die die Leistungen von nachhaltigen Fonds mit den Ergebnissen konventioneller Fonds vergleichen analysiert. Neben der Rendite war für Klein auch das Rendite-Risiko-Verhältnis interessant.

"15 Studien machten überhaupt keinen Performanceunterschied aus. Nur sechs Studien stellten eine schlechtere Performance nachhaltiger Fonds fest, aber 14 Studien eine bessere Performance“, so Klein. Nachhaltige Fonds seien etwas weniger riskant als andere, so Klein: „Das kann damit zusammenhängen, dass Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz setzen, beim Konsumenten besonders positiv wahrgenommen werden. Oft sind sie auch zuverlässiger, das heißt, sie handeln weniger riskant.“ Die Studie, die in Zusammenarbeit mit Miriam Hofmann erstellt wurde, erscheint demnächst im Fachmagazin „Business Research“.

Die Studie widerlegt das Vorurteil, nachhaltige Fonds brächten weniger Performance oder seien unsicherer als herkömmliche Fonds.

Nachhaltige Fonds, so Klein, suchten die Unternehmen, in die investiert wird, nach einer Vielzahl von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien aus. Der Anteil der entsprechenden Anlagen am Markt ist von der absoluten Zahl her gesehen sehr hoch, in Deutschland sind beispielsweise über 12 Mrd. Euro in nachhaltigen Fonds angelegt. In Prozent ist diese Zahl verschwindend gering; weniger als zwei Prozent des in Fonds investierten Geldes steckt in nachhaltigen Fonds. „Wir beobachten jedoch, dass die Nachfrage von Jahr zu Jahr steigt“, so Klein. „Das Problem, das momentan noch besteht, ist ein Aufklärungsproblem. Die Leute denken, wenn sie einen politisch korrekten Fonds kaufen, verschenkten sie ihr Geld, vergleichbar mit einer Spende. Dem ist nicht so.“

(Quelle: Universität Kassel)

Redaktionshinweis: Diese Mitteilung dient der Informationsgebung. Finanzen Markt & Meinungen ruft nicht zum Erwerb oder zum Verkauf von Anlageprodukten oder Wertpapieren auf. Interessierte Anleger sollten sich grundsätzlich Emissions-/Produktprospekte genau anschauen. Die hier aufgeführten Äußerungen, Analysen und Produktbewertungen sind ausschließlich Meinungen und Ansichten des Herausgebers bzw. Produktgebers. Finanzen Markt und Meinungen hat diese Angaben nicht überprüft.

 
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