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Karriere: Finanzprofis nutzen Finanzkrise zur Weiterbildung

Dokument: Frankfurt/Main, 15.06.2009 12:24 Uhr (redaktion)

Nach einer Blitzumfrage des Karriereportals eFinancialCareers mit über 250 Teilnehmern würde sich ein Großteil der Befragten nach einem Jobverlust für Weiterbildung und Zusatzqualifikationen entscheiden, während nur Wenige dazu tendieren, ihr Glück außerhalb der Finanzindustrie zu suchen.

Die User des Online-Karrierenetzwerks für das Finanz- und Bankenwesen haben sich auf die Frage "Was würden Sie tun, wenn Sie Ihren Job aufgrund der Finanzmarktkrise verlieren würden?“ für die Weiterbildung entschieden (34 Prozent). Dabei lagen Zusatzqualifikationen für den jeweiligen Spezialbereich, beispielsweise ein Chartered Financial Analyst (CFA), in der Gunst der Befragten mit 18 Prozent leicht vor breiter ausgerichteten Weiterbildungen wie einem MBA-Studiengang oder einer Promotion (16 Prozent).

Lediglich ein wenig mehr als ein Viertel der Befragten (27 Prozent) würde sich unverzüglich um einen vergleichbaren Job bemühen. Eine Position außerhalb der Finanzbranche anzunehmen, kann sich nur ein Fünftel der Befragten vorstellen (18 Prozent). Lieber nähmen die Finanzprofis für einige Monate eine Auszeit und würden abwarten, bis sich der Arbeitsmarkt erholt hat (21 Prozent).

Das kann Angelika Werner, Head of Communications der renommierten Frankfurt School of Finance & Management, bestätigen: "Wir verzeichnen je nach Programm ein Plus von zehn bis 15 Prozent bei den Bewerbungen für die Master-Studiengänge. Das ist darauf zurückzuführen, dass sich viele Bachelor-Absolventen noch weiter spezialisieren möchten.“

Institute wie die Frankfurt School registrieren jedoch nicht nur eine höhere Nachfrage von Personen, die aktuell keine Arbeitsstelle haben: "Auch beschäftigte Finanzexperten nutzen die Krise sprichwörtlich als Chance und bilden sich weiter.“

Prof. Dr. Rolf Tilmes, Dekan der European Business School International University und Geschäftsführer der EBS Executive Education hat eine weitere Facette der Finanzmarktkrise ausgemacht: "Wir verzeichnen ein deutliches Plus bei den nicht-akademischen Weiterbildungsprogrammen, beispielsweise zum Finanzökonom (EBS) mit Zertifizierungsoption zum Certified Financial Planner. Die Bewerber wollen jetzt die Zeit nutzen, sich höher zu qualifizieren, um sich dann in der Markterholung besser zu positionieren. Gleichzeitig steigt der Anteil der Teilnehmer, die Arbeitgeber-unabhängig ihre Weiterbildung privat finanzieren.“

Auch an der ESCP Europe (ehemals ESCP-EAP) verzeichnet man ein steigendes Interesse an Master-Studiengängen. Anne-Laure von Fuchs, Head of Communication ESCP Europe Campus Berlin: "Die Bewerberzahlen für unseren "MIM – Master in Management“ haben sich inzwischen verdreifacht. In der aktuellen Situation suchen Bachelor Absolventen nach qualitativ exzellenten Weiterbildungsmöglichkeiten, denn Unternehmen legen immer größeren Wert auf Mitarbeiter, die sich in der Finanzbranche durch besondere Qualifikationen durchsetzen.“

Tanja Apel
Tanja Apel
Dass Unternehmen verstärkt nach Kandidaten suchen, die neben ihrer Berufserfahrung besondere Zusatzqualifikationen vorweisen, kann auch Tanja Apel von eFinancialCareers bestätigen: "Die Unternehmen haben eine größere Auswahl an hochqualifizierten Kandidaten als je zuvor. Personalagenturen, die über eFinancialCareers rekrutieren, bestätigen, dass die Auswahlprozesse für Bewerber härter geworden sind. Bewerber, die ihren Lebenslauf in die Bewerberdatenbank von eFinancialCareers einstellen, sollten daher darauf achten, ihre Zusatzqualifikationen hervorzuheben und sich somit von anderen Bewerberprofilen abgrenzen.“

eFinancialCareers ist ein Unternehmen der Dice Holding Gruppe. Es dient der globalen Finanzindustrie als führendes Karrierenetzwerk für Fachkräfte, die in der Bankbranche und den Kapitalmärkten tätig sind, als auch für Unternehmen, die diese einstellen wollen.

(Quelle: efinancialcareers)

 
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