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Webseite zur Darstellung des Flächenverbrauchs in Stadt und Land ist gestartet

Dokument: Dresden, 15.09.2010 07:52 Uhr (Wirtschaftsredaktion)

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung Dresden (IÖR) bietet Planern, Architekten und interessierten Laien einen besonderen Service: eine interaktive Webseite liefert auf Basis von topographischen Daten Zahlen und graphische Darstellungen zur Nutzung von Flächen bundesweit.

Obwohl hochauflösende Luftbilder und topographische Karten in Hülle und Fülle existieren, sucht man verlässliche Zahlen zur Nutzung der Fläche, zum Grad der Überbauung mit Gebäuden und zur Bodenversiegelung für Deutschland bislang oft vergebens. Hier soll das neue Softwareprogramm „Monitor der Siedlungs- und Freiraumentwicklung“ des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung Dresden (IÖR) Abhilfe schaffen.

Die Analysen erfolgen mit Hilfe von Geoinformationssystemen (GIS) und teilweise patentierten Auswerteprogrammen. Die Ergebnisse der Auswertung der Daten werden in Karten- und Tabellenform ausgegeben - für Deutschland insgesamt bis zu einzelnen Gemeinden. Damit sind sowohl räumliche als auch zeitliche Vergleiche zum Flächenverbrauch möglich. Da die Zahlen auf einfachste Weise sortiert werden, lassen sich beispielsweise Gemeinden, in denen der Flächenverbrauch besonders hoch oder niedrig ist, schnell ausmachen. „Mit der Webseite können sich Fachbehörden, Wissenschaftler, Verantwortungsträger vor Ort und die interessierte Öffentlichkeit informieren und beispielweise ihre Anstrengungen zum Flächensparen erhöhen“, sagt Projektleiter Gotthart Meinel.

Noch immer werden in Deutschland jeden Tag rund 80 Hektar für Siedlungszwecke in Anspruch genommen. Damit einher geht der Verlust an naturnahen Flächen oder Böden für die Landwirtschaft. Zudem zerschneiden Straßen zunehmend die Landschaften. Da diese Entwicklung - auch angesichts schrumpfender Zahlen der Bevölkerung - sehr bedenklich ist, hat die Bundesregierung 2002 in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie die Minderung der Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungen und Verkehr festgeschrieben. Nicht mehr als 30 Hektar pro Tag sollen es bis zum Jahr 2020 sein. An der Erreichbarkeit dieses Ziels wird immer stärker gezweifelt und an der derzeitigen Bilanzierungsmethode in Fachkreisen deutliche Kritik geübt - denn Zustand und Veränderung der Flächennutzung werden durch die amtliche Flächenstatistik bisher nur grob bilanziert.

Zur Webseite geht es hier.

(Quelle: Leibniz-Institut/idw)

http://www.ioer.de/

 
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