Düsseldorf, 01.08.2013 13:13 Uhr (Wirtschaftsredaktion)
Das deutsche Instiut der deutschen Wirtschaft in Köln hat die Wirschaftsleistung deutscher Städte verglichen. Nicht Millionenstädte führen beim BIP - es sind durchweg kleinere Städte.
Es zählt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner – und der deutsche Champion kommt aus Niedersachsen. Wolfsburg erreicht mit einer Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung von fast 92.600 Euro den höchsten Wert aller deutschen Städte.
Als Sitz des Stammwerks von Volkswagen profitiert Wolfsburg wie keine zweite Stadt vom Erfolg eines einzigen Unternehmens, wenngleich auch Ingolstadt, die Nummer vier im Ranking, stark von einem Autohersteller abhängig ist, nämlich der VW-Tochter Audi.
Den Bronzerang belegt Schweinfurt, das als industrielles Zentrum Unterfrankens vor allem mit der Wälzlagerindustrie und der Autozuliefererbranche Punkte sammelt. Rund 50.000 Beschäftigte zählen die in Schweinfurt ansässigen Betriebe – das entspricht fast der Einwohnerzahl der Stadt. Auch Regensburg ist ein wichtiger Sitz der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie und profitiert von vielen Einpendlern.
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Von den Großstädten ab 500.000 Einwohnern schaffen es drei unter die ersten zehn: Frankfurt am Main, Düsseldorf und Stuttgart. Dabei fallen die beiden Erstgenannten etwas aus dem Rahmen der übrigen Top-Citys, denn sie verdanken ihre wirtschaftliche Stärke weniger der Industrie, sondern vor allem den Finanzdienstleistern.
Berlin liegt mit einem Pro-Kopf-BIP von etwa 30.000 Euro knapp unter dem deutschen Durchschnitt. Allerdings ist die Spree-Metropole nach jüngsten statistischen Korrekturen – so ergab die Volkszählung von 2011 eine niedrigere Einwohnerzahl als zuvor angenommen – nicht mehr ganz so arm wie gedacht und rangiert jetzt immerhin vor anderen ostdeutschen Zentren wie Dresden oder Erfurt.
Insgesamt zeigt das Ranking ein deutliches West-Ost-Gefälle. Der wesentliche Grund dafür ist, dass es keine einzige ostdeutsche Stadt auf einen der oberen Plätze schafft. Am unteren Ende dagegen zieht der Westen im innerdeutschen Vergleich zum Teil sogar den Kürzeren. Das liegt in erster Linie am Ruhrgebiet: So ist das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner in Oberhausen mit 23.000 Euro ähnlich niedrig wie in Gera und mit etwa 21.000 Euro in Herne geringer als in Dessau. Und Bottrop bildet mit 19.300 Euro sogar das deutschlandweite Schlusslicht.
(Quelle/Orignal: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.)
(Foto: Dieter Schütz / pixelio.de)