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Wandel am Arbeitsmarkt: Weltweit steigt die Zahl der Multi-Jobber

Dokument: Düsseldorf, 04.02.2015 12:34 Uhr (Wirtschaftsredaktion)

Multi-Jobber sind Menschen, die mehrere Berufe parallel ausüben. Eine aktuelle Regus-Studie belegt, dass weltweit gut 50 Prozent mehr als nur einen Beruf ausüben.

In Deutschland beobachten 43 Prozent der Befragten, dass immer mehr Menschen mehr als einen Beruf ausüben (weltweit 50 Prozent). Diese sogenannten "Multi-Jobber“ suchen durch die Ausübung mehrerer Jobs in ökonomisch unsicheren Zeiten offensichtlich nach Stabilität, so ein Ergebnis der Studie von Regus.

65 Prozent der Deutschen gaben zudem an, dass immer mehr Projekte outgesourced werden (weltweit 73 Prozent). Infolgedessen wächst der Markt für Auftragsarbeiten, die Freelancer übernehmen - was wiederum einen Nährboden für die Entwicklung von Parallel-Tätigkeiten darstellt.

Immer größerer Wunsch nach flexiblen Berufs-Strukturen

Der Arbeitsmarkt-Wandel erfordert neue Konzepte, wie, wann und wo Tätigkeiten ausgeübt werden. Übliche Arbeitsstrukturen, bei denen Teams acht Stunden pro Tag ein Büro teilen, gehören mehr und mehr der Vergangenheit an. Vielmehr werden heute Arbeitsgruppen für einzelne Projekte individuell zusammengestellt – nicht selten unterstützt von spezialisierten externen Dienstleistern.

Der Wunsch nach flexiblen Berufs-Strukturen zieht sich jedoch durch alle Arbeitsforme, egal ob Freelancer oder Festangestellte. So gaben 69 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer an, dass sie reguläre Wochenarbeitsstunden als Einschränkung empfinden (weltweit 68 Prozent).

Auch Mini-Jobber in Deutschland verdoppelt

Nach einer ver.di Studie hat die Zahl der Menschen, die neben ihrer Hauptbeschäftigung noch einen Minijob als Nebenjob ausüben in Deutschland stark zugenommen.

 

Nach Angaben von ver.di sei ihre Zahl von 2003 bis 2012 bundesweit um 122,6 Prozent von 1.154.934 auf 2.570.376 gestiegen.


 

Nach einer Analyse des Pestel-Instituts Hannover ging die Ausweitung des Niedriglohnsektors in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten mit einem deutlichen Abbau klassischer Vollzeitarbeitsplätze einher. Während die Zahl der Erwerbstätigen seit 1991 um 6,5 Prozent zulegte, ging ihre durchschnittliche Wochenstundenzahl um gut 14 Prozent von 37 auf 31,8 Arbeitsstunden zurück.

Verhältnis Erwerbstätige und Arbeitszeit

(Quellen: Regus, ver.di, Georg-August-Universität)

 
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