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NORD/LB Ausblick 2017: Wirtschaft wächst und Zinsen steigen langsam

Dokument: Hannover, 12.01.2017 12:44 Uhr (Finanzredaktion)

Insgesamt erwarten die Volkswirte der NORD/LB, dass die deutsche Wirtschaft im Jahr 2017 um 1,5 Prozent wächst. Das Wachstum dürfte damit etwas niedriger liegen als in 2016, was allerdings vor allem auf einen Kalendereffekt zurückzuführen sei.

Nach Einschätzung der NORD/LB-Volkswirte hat sich die Stimmungslage in der deutschen Wirtschaft ungeachtet aller potenziellen Belastungsfaktoren zum Jahreswechsel weiter verbessert. Getragen werde das Wachstum auch in 2017 vom privaten Konsum, der weiter von steigenden Reallöhnen und wachsender Beschäftigung profitiert. Für Niedersachsen erwartet die Bank ein Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent. Diese Prognosen wurden am Donnerstag (12.01.2017) in Hannover vorgestellt.

Thomas Bürkle, seit Jahresbeginn Vorstandsvorsitzender der NORD/LB, wies bei der Vorstellung der Prognosen auf eine Reihe bestehender Risiken aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld hin: „Populismus und protektionistische Tendenzen könnten den Welthandel in 2017 belasten. Sie stellen das Hauptrisiko für unsere Prognose dar. Welche Auswirkungen die Wirtschaftspolitik der neuen US-Regierung haben wird, lässt sich derzeit nur schwer abschätzen. Expansiven Impulsen durch mögliche Steuersenkungen und ein Infrastrukturprogramm für die USA stehen negative Impulse durch eine mögliche Abschottungspolitik gegenüber. In unserem Basisszenario gehen wir von einem Wachstum des Welthandels von 3 Prozent aus.“

Für die Eurozone erwartet die NORD/LB 2017 ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent, wobei Unsicherheiten durch die anstehenden Wahlen in einigen größeren Ländern das Wachstum belasten. „Insbesondere die Euro-Schwergewichte Frankreich und Italien kommen nicht recht voran bei der Überwindung der Wachstumsflaute“, so NORD/LB-Chefvolkswirt Torsten Windels. „Unsere Konjunkturprognose für Euroland ist aber weit von Pessimismus entfernt. Ob das Glas halbvoll oder halbleer ist, ist eine Wahrnehmungsfrage. Ich würde es halbvoll nennen“, so die optimistische Sicht von Windels.

NORD/LB Bank Innenhof
NORD/LB Bank Innenhof

Für Deutschland erwarten die NORD/LB-Volkswirte, dass sich der positive Grundtrend des Vorjahres 2017 fortsetzt. Träger des Wachstums bleibe die Binnennachfrage. Deutschland profitiere von einer hohen und weiter steigenden Beschäftigung. Die realen verfügbaren Einkommen stiegen zwar angesichts einer etwas höheren Inflation nicht mehr so stark wie 2016, stützten aber weiterhin den privaten Verbrauch. Die Staatsnachfrage steige auch 2017. Bei guter Einnahmenentwicklung könne gleichwohl wieder ein Haushaltsüberschuss erzielt werden, der im Wahljahr 2017 aber etwas kleiner ausfalle. Die Inflation wird nach Einschätzung der NORD/LB aufgrund steigender Rohstoffpreise und eines schwachen Euro weiter anziehen, bleibe aber weiter unter dem EZB-Ziel.

Regionale Wirtschaftszentren: Niedersachsen

In Niedersachsen sieht die NORD/LB eine robuste konjunkturelle Entwicklung, die aber gegenüber 2015 an Dynamik einbüßt. Wesentliche Konjunkturtreiber sind das Baugewerbe sowie der private Konsum, wohingegen das Verarbeitende Gewerbe nur geringfügig zulegen dürfte. Vor diesem Hintergrund erwartet die NORD/LB für 2017 ein reales BIP-Wachstum von 1,3 Prozent, nachdem es 2016 bei rund 1,5 Prozent gelegen haben dürfte.

Finanzagentur Bundesanleihen

Mit Blick auf die Zinsentwicklung sehen die NORD/LB-Volkswirte wenig Bewegung. Die Europäische Zentralbank (EZB) werde ihren Ankündigungen folgen und das Ankaufprogramm für Wertpapiere mindestens bis Ende 2017 fortführen. Zinsänderungen seien von der EZB in diesem Jahr nicht zu erwarten. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe werde moderat anziehen, aber weiterhin unter dem Eindruck der EZB-Ankäufe stehen. Bis Ende des Jahres erwartet die NORD/LB einen Anstieg der Rendite auf 0,70%.

(Quelle: Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank gehört mit einer Bilanzsumme von 178 Mrd. EUR zu den führenden deutschen Geschäftsbanken. Zu den Kerngeschäftsfeldern zählen Strukturierte Finanzierungen im Energie- und Infrastruktursektor, die Schiffs- und Flugzeugfinanzierung, das Firmenkundengeschäft, die gewerbliche Immobilienfinanzierung, das Kapitalmarktgeschäft sowie Privat-und Geschäftskunden.)

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