Berlin, 02.11.2014 16:25 Uhr (Wirtschaftsredaktion)
Die Konjunktur in Deutschland wird von mehreren Seiten ausgebremst. DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben nennt bei der Präsentation der Erhebung, die auf rund 27.000 Unternehmensantworten beruht die Hintergründe.
Zwar stabilisierten Inlandskonsum und Bau die Konjunktur, diese beiden Faktoren könnten die Einbußen aber nicht länger ausgleichen. Darüber hinaus verunsichere die heimische Wirtschaftspolitik zunehmend vor allem den Mittelstand, stellte Wansleben fest. "Dieser Vertrauensverlust führt zu Zurückhaltung bei Investitionen und Beschäftigung."
Im laufenden Jahr werde es für ein Wachstum von 1,3 Prozent reichen, prognostizierte der DIHK-Hauptgeschäftsführer. Für 2015 erwarte der DIHK dagegen "nur noch ein schwaches Plus von 0,8 Prozent".
In diesem schwierigen Umfeld wachse die Beschäftigung um rund 150.000 Stellen, nach einem Plus von 320.000 in diesem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen werde 2015 bei durchschnittlich 2,90 Millionen liegen, so Wansleben. Damit bleibe sie gegenüber 2014 (2,91 Millionen) nahezu unverändert.
DIHK-Chefvolkswirt Alexander Schumann verwies in Berlin darauf, dass die Konjunktur im kommenden Jahr von schwachem Investitionswachstum geprägt sein werde. "Nur wenn strukturelle Hindernisse beseitigt werden, kann sich die Investitionsbremse lösen", betonte er.
Zudem, so Schumann weiter, seien die Geschäftserwartungen bei den traditionellen Vorboten für einen Rückgang der Geschäftsdynamik – etwa Vorleistungsgüterproduzenten oder Zeitarbeitsagenturen – überdurchschnittlich stark gesunken. "Der konjunkturelle Tiefpunkt ist noch nicht durchschritten", so seine Schlussfolgerung.
Die kompletten Ergebisse stehen als Download-Datei (pdf) auf der Internetseite des DIHK zur Verfügung.
(Quelle: DIHK Berlin)